Sensation: Rangnick sagt den Bayern ab und bleibt beim ÖFB

FILES-FBL-AUT-GER-BUNDESLIGA-BAYERN MUNICH
In deutschen Medien wurde nur noch über den Zeitpunkt des Transfers des österreichischen Teamchefs spekuliert. Doch Ralf Rangnick bleibt dem Nationalteam erhalten.

So viel Selbstsicherheit gibt es nur rund um den Weißwurst-Äquator: Bereits am Dienstagabend hatte der deutsche Boulevard vermeldet: Ralf Rangnick will zu den Bayern. Der 65-Jährige habe grundsätzlich Bereitschaft erklärt, nach München zu wechseln und es müssten nur noch Details geklärt werden. Der KURIER hatte da so seine Zweifel.

Und auch am Mittwochnachmittag war man sich auf Bild.de noch sicher: Rangnick und die Bayern: "Jetzt kann es ganz schnell gehen." So kann man sich irren, denn:

Schnell ging überhaupt nichts. Seit Donnerstag-Vormittag ist nun klar, wieso: Rangnick bleibt ÖFB-Teamchef. Der 65-Jährige hat den Bayern tatsächlich abgesagt und den Klub in eine Trainerkrise gestürzt. Seit nunmehr 21. Februar, seit man in München das Aus von Thomas Tuchel mit Saisonenende verkündet hat, suchen die Bayern einen Coach für die neue Saison.

Und die Absage von Rangnick ist die dritte in Serie. Zuvor hatten bereits Leverkusens Erfolgstrainer Xabi Alonso und Bundestrainer Julian Nagelsmann abgewunken. Keiner will zu den Bayern.

Doch das ist nicht das Problem der Österreicher. Die Entscheidung von Rangnick pro ÖFB ist vor allem eines: Ein Liebesbeweis. In erster Linie an seine Mannschaft, mit der der 65-Jährige so gerne zusammenarbeitet. Spieler wie Xaver Schlager, Konrad Laimer oder Nicolas Seiwald sind die perfekten Protagonisten für Rangnicks aggressiven Spielstil.

Rangnick begründet seine Entscheidung: „Ich möchte ausdrücklich betonen, dass das keine Absage an den FC Bayern ist, sondern eine Entscheidung für meine Mannschaft und unsere gemeinsamen Ziele. Unsere volle Konzentration gilt der Europameisterschaft. Wir werden alles unternehmen, um dort so weit wie möglich zu kommen!“

Mit diesen jungen Herren zusammenzuarbeiten macht Rangnick offenbar so viel Spaß, dass er auf Geld verzichtet. Auf viel Geld, nein auf sehr viel Geld. 10 Millionen Euro pro Jahr hätte er bei den Bayern wohl verdienen können, bei einem Vertrag über drei Jahre nicht wenig Schotter. Beim ÖFB casht der Deutsche in etwa 1,2 Millionen Euro pro Jahr.

Wenn das nicht ein Fußball-Märchen ist, was dann? Die Europameisterschaft kann jedenfalls kommen.

Kommentare