Sensation bei der Frauen-WM: Deutschland scheitert in der Vorrunde
„Again 2018“ stand auf einem Banner, den ein südkoreanischer Fan am Donnerstag ins Stadion nach Brisbane mitgebracht hat. Das Trauma – in Deutschland allgegenwärtig. 2018 waren die DFB-Männer bei der WM in Russland nach dem 0:2 im dritten Gruppenspiel gegen die Koreaner sang- und klanglos aus der Endrunde ausgeschieden.
Und auch die Frauen kämpften jetzt bei dieser WM, vor der sie sich durchaus Chancen auf den Titel ausgerechnet hatten, um das sportliche Überleben. Nach der überraschenden Niederlage gegen Kolumbien am zweiten Spieltag kam die DFB-Elf nicht über ein 1:1 hinaus. Sie muss sich damit von der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland verabschieden.
Die Koreanerinnen hatten vor dem dritten Gruppenspiel noch kein eigenes Tor geschossen. Das wollten sie gleich zu Beginn gegen Deutschland ändern. Nach zwei vergebenen Chancen auf beiden Seiten in den ersten drei Minuten kam der große Schock schon in Minute fünf: Lee Youngju schickte So-Hyun Cho mit einem perfekt getimten Pass zwischen die deutsche Abwehr, die das Abseits aufhob. Cho musste nur noch das Tor treffen.
Danach hatten die Koreanerinnen kaum noch eine Chance auf einen Schuss auf das deutsche Tor. Doch sie waren entscheidend stärker in den Zweikämpfen, ließen durch kompakte Abwehr kaum gefährliche Angriffe der Deutschen zu. Diesen fehlten zudem weiterhin die Ideen.
Der Befreiungsschlag folgte allerdings pünktlich vor der Halbzeit, als Alexandra Popp mit ihrem 66. Treffer für Deutschland per Kopf für den Ausgleich sorgte.
Die Freude wehrte nur kurz. Denn im Parallellspiel traf Marokko nach einem vergebenen Elfmeter im Nachschuss zum 1:0 gegen Kolumbien. Der Druck auf die Deutschen Frauen stieg mit dem Pausenpfiff, die Ideen wurden auch in der zweiten Halbzeit nicht besser.
In den allerletzten Spielminuten folgten noch die besten deutschen Chancen durch die eingewechselte Sydney Lohmann. Doch ohne Erfolg.
Am Ende brachten die Koreanerinnen mit geschickter Spielverzögerung das 1:1 über die Zeit. Freuen konnten sie sich dennoch nicht. Denn auch ihre WM ist damit gelaufen. Aus Gruppe H steigen Kolumbien und – völlig überraschend – Marokko ins Achtelfinale auf.
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