Warum die Wiener Austria auch in kommenden Jahren ein Minus erwartet

Warum die Wiener Austria auch in kommenden Jahren ein Minus erwartet
Hinter den Kulissen wird nicht genug an einem Strang gezogen – sportliche Weichenstellung im Dezember.

Die Austria möchte finanziell gesunden, noch zieht der Klub jedoch nicht an einem Strang, wie die durchaus emotional geführte Generalversammlung am Dienstagabend offenbarte. Die Liste für den Verwaltungsrat wurde mit 80:34 Stimmen abgelehnt, das Kuratorium muss nun eine neue erstellen und vorschlagen.

Wirtschaftlich weist die Austria ein Fremdkapital von fast 72 Millionen Euro auf. Ein Rucksack, der über die Jahre gewachsen ist und den letztlich Markus Kraetschmer seinem Nachfolger als AG-Vorstand – Gerhard Krisch – hinterlassen hat. „Das Jahresergebnis mit einem Fehlbetrag von rund sieben Millionen ist natürlich nicht erfreulich“, sagte Krisch. Der hauseigene Wirtschaftsprüfer gab jedenfalls eine positive Fortbestandsprognose, die Bundesliga wird dies für die Lizenzvergabe nochmals überprüfen.

Warum die Wiener Austria auch in kommenden Jahren ein Minus erwartet

Laut Krisch ist aber auch in den kommenden Jahren ein Minus in den Geschäftsberichten zu erwarten. Es sei denn, die Austria qualifiziert sich wieder für Gruppenphasen im Europacup. Johannes Dobretsberger soll ab Donnerstag dafür sorgen, dass man auf der Einnahmenseite in die Offensive gehen kann. Er ist ab sofort für Marketing und Vertrieb zuständig.

 

Warum die Wiener Austria auch in kommenden Jahren ein Minus erwartet

Violette Philosophie

Die Zusammenarbeit mit Insignia, so Präsident Frank Hensel, wurde mit 15. August beendet, die FK Austria Wien International Marketing GmbH soll im Frühjahr 2023 aufgelöst werden. Die letzten Sponsoringleistungen an Gazprom laufen auch zu diesem Zeitpunkt aus.

In sportlichlicher Hinsicht arbeitet Sportdirektor Manuel Ortlechner nach wie vor an einer einheitlichen Austria-Spielphilosophie. Das ursprünglich geplante 4-3-3, das sich aus einer Umfrage bei sämtlichen Nachwuchs- und Akademietrainern vor über einem Jahr ergab, ist nicht in Stein gemeißelt, vielmehr soll es einen klar ersichtlichen Austria-Stil geben, der keine Kopie von Salzburg darstellen soll oder gar LASK 2.0 ist.

Ortlechner sprach bei der Versammlung von einem intensiven Herbst mit einer Gruppenphase und ortet deutliches Verbesserungspotenzial im Schnittstellenmanagement. Gemeint ist der Übergang von den Young Violets zu der Kampfmannschaft.

Auch das Trainerthema wurde auf der violetten Versammlung von einigen ordentlichen Austria-Mitgliedern mit vielen Emotionen diskutiert, eine Zusage zu einer vorzeitigen Vertragsverlängerung für Manfred Schmid gab es nicht. Die Weichen für die Zukunft, so sagte Ortlechner zu den Mitgliedern, sollen Mitte Dezember gestellt werden.

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