Schaaf zu Salzburg, Schmidt zu Paderborn?

Schaaf zu Salzburg, Schmidt zu Paderborn?
Das Trainerkarussell könnte mit Saisonende kräftig in Fahrt kommen.

Ist es nur ein Rauschen im deutschen Blätterwald oder doch mehr? Seit der Blamage von Salzburg im Cup-Semifinale gegen Pasching (1:2) ist Salzburg wieder zum Thema in den deutschen Medien geworden und wird kräftig am Personalkarussell gedreht.

So will die Bild etwa wissen, dass der deutsche Zweitligist Paderborn Salzburg-Trainer Roger Schmidt zurückholen will. Der 46-Jährige war vor gut zehn Monaten zu Red Bull gewechselt, der Salzburger Getränkekonzern bezahlte damals sogar eine stattliche Ablösesumme von einer Million Euro.

Roger Schmidts Nachfolger Stephan Schmidt wurde letzte Woche beurlaubt. Am Freitag soll laut Bild in München ein Geheimtreffen zwischen Paderborn-Manager Michael Born und dem Salzburg-Trainer stattgefunden haben. Davon will Schmidt nichts wissen: „Ich habe mit niemandem gesprochen und konzentriere mich auf meine Arbeit in Salzburg. Ich freue mich auf die nächste Saison“, sagte der Deutsche vor dem Spiel in Wiener Neustadt.

Schaaf zu Salzburg?

Die Tageszeitung Welt will hingegen schon wissen, wer der Nachfolger von Schmidt in Salzburg werden soll: Bremen-Trainer Thomas Schaaf. Der hat zwar am Samstg mit einem 1:1 gegen Frankfurt den Klassenerhalt in der Deutschen Bundesliga geschafft, ist aber trotzdem angezählt.

Laut KURIER-Informationen hat es wirklich schon Gespräche der Red-Bull-Führungsetage mit Schaaf gegeben. Der soll prinzipiell sein Interesse bekundet haben, allerdings nur für den Fall, dass Ralf Rangnick nicht mehr Sportchef in Salzburg wäre.

Noch ist aber Rangnick im Amt, obwohl auch er zuletzt wieder einmal Objekt von Spekulationen wurde. Laut den Stuttgarter Nachrichten war ihm vom Aufsichtsrat des VfB Stuttgart das Präsidentenamt angeboten worden. Der ehemalige Stuttgart-Trainer soll allerdings dankend abgelehnt haben.

Sollte Rangnick im Amt bleiben, Schmidt aber Salzburg verlassen, wäre dessen logischer Nachfolger bereits vor Ort: Peter Zeidler, langjähriger Rangnick-Intimus und derzeit Liefering-Coach.

Laut den Stuttgarter Nachrichten soll Rangnick vom Aufsichtsrat des VfB Stuttgart das Präsidentenamt angeboten worden sein. Der ehemalige Stuttgart-Trainer soll allerdings dankend abgelehnt haben.

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Salzburg-Trainer Roger Schmidt hatte nach der Blamage im Cup-Semifinale gegen Pasching die Flucht nach vorne ergriffen. Nicht nur, dass der Deutsche seine Startelf im Vergleich zum 1:2 am Dienstag an sieben Positionen veränderte, er stellte auch systemtaktisch um. Erstmals durften Alan und Soriano von Beginn an gemeinsam stürmen, auf einen Defensivspieler im Mittelfeld wurde dafür verzichtet.

Salzburg begann mit zehn Legionären, Wr. Neustadt mit elf Österreichern. Peter Hlinka war zwar von der Bundesliga ein Spiel seiner Sperre erlassen worden, der Slowake wurde aber wegen einer Knieverletzung geschont.

Überforderte Heimelf

Das war eher keine gute Idee von Neustadt-Trainer Heimo Pfeifenberger. Denn Hlinka fehlte als Spielorganisator an allen Ecken und Enden. Die spielfreudigen Salzburger hatten ihren Spaß mit völlig überforderten Niederösterreichern, die nie den Eindruck vermitteln konnten, dass sie sich mitten im Abstiegskampf befinden.

Den Salzburgern kam auch noch – wie schon beim 3:0 in Wr. Neustadt im November 2012 – zugute, dass sie früh in Führung gehen konnten. Der Spanier Soriano konnte ohne Gegenwehr durch den Strafraum laufen und den Ball platziert ins Eck rollen – 1:0 (5.).

Salzburg drückte aufs Tempo, wollte früh die Entscheidung erzwingen. Zunächst hatte Mané mit einem Stangenschuss Pech. Kurz danach fiel aber das 2:0: Nach einem Traumpass von Kampl schloss Alan erfolgreich ab (16.).

Dann schalteten die Salzburger allerdings zwei Gänge zurück. Wr. Neustadt hätte zwar nun mitspielen dürfen, konnte dies aber nicht. Das Spiel verkam auf dem schwer bespielbaren Acker zu einem Langweiler.

Nach dem Wechsel kamen die Wr. Neustädter durch Rauter (48.) und Martschinko (58.) einem Tor nahe. Salzburg kontrollierte aber weiter Spiel und Gegner.

In Minute 63 war das Spiel entschieden: Berisha spielte Kampl frei, der zum 3:0 einschoss. Berisha erhöhte auf 4:0 (66.), Salzburg-Leihgabe Martschinko traf nach einem Schwegler-Querpass ins eigene Tor – 5:0 (71.). Alan stellte nach einer Flanke des überragenden Kampl auf 6:0 (76.). Bei dem halben Dutzend Tore beließen es die Gäste dann allerdings.

Der Rückstand der Salzburger auf Tabellenführer Austria beträgt weiter sechs Punkte, im Torverhältnis wurden an diesem Wochenende drei Treffer aufgeholt.

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