Pasching blamiert auch Salzburg

07.05.2013 Fussball, Cup Semifinale, Salzburg , Siezenheim, Bullenarena, Red Bull Salzburg - FC Pasching Ivan Kovacec jubelt nach seinem Tor zum 1:1 fuer Pasching Copyright DIENER / Georg Diener Marktgasse 3-7/4/5/21 A-1090 Wien Telefax +43 1 955 32 35 Mobil +43 676 629 98 51 BA-CA Bank Nr. 12000 Account Nr. 00712 223 783 e-mail: agentur@diener.at Datenbank: www.diener.at
Der oberösterreichische Regionalligist schaltet im ÖFB-Cup nach Rapid auch die "Bullen" aus und steht im Finale.

Wir haben uns alles zusammengehaut, was wir uns in den letzten Monaten aufgebaut haben. Ganz Österreich liegt sich in den Armen, weil wir es versaut haben!“

Geknickt stand er da, Salzburg-Trainer Roger Schmidt. Und wie schon im Juli 2012 nach dem Ausscheiden in der Champions-League-Qualifikation gegen die Halbprofis von F91 Düdelingen musste der Deutsche eine unglaubliche Blamage erklären: „Vielleicht konnte ich der Mannschaft nicht klar machen, wie wichtig diese Partie ist.“

Mit 1:2 verlor der Titelverteidiger im ÖFB-Cup-Semifinale gegen den FC Pasching. Und das in einem Heimspiel. Und das trotz 1:0-Führung. Und das, obwohl die Oberösterreicher ebenfalls von Red Bull finanziert werden. Die zweite Mega-Pleite dieser Saison unterlief Salzburg also in einem Konzern-internen Duell. Damit steht erstmals ein Drittligist im Cup-Finale.

Die Salzburger Blamage in Bildern

Pasching blamiert auch Salzburg

Fussball, Red Bull Salzburg - FC Pasching
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Fussball, Red Bull Salzburg - FC Pasching
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FUSSBALL: ÖFB-CUP/HALBFINALE/RED BULL SALZBURG - F
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FUSSBALL: ÖFB-CUP/HALBFINALE/RED BULL SALZBURG - F
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Fussball, Red Bull Salzburg - FC Pasching
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FUSSBALL: ÖFB-CUP/HALBFINALE/RED BULL SALZBURG - F
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Fussball, Red Bull Salzburg - FC Pasching
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FUSSBALL: ÖFB-CUP/HALBFINALE/RED BULL SALZBURG - F
Pasching blamiert auch Salzburg

FUSSBALL: ÖFB-CUP/HALBFINALE/RED BULL SALZBURG - F

Bullen-B-Elf

„Wenn wir meinen, dass wir da schon weiter sind, wäre das ein Riesenfehler“, hatte Schmidt vor dem Semifinale gemeint. Trotzdem verzichtete der Deutsche auf sieben Stammspieler. Und das sollte sich gegen den Satellitenklub bitter rächen.

Denn einmal mehr zeigte sich, dass der Kader in der Breite nicht so gut aufgestellt ist wie die Klubverantwortlichen selbst glauben. Spieler wie Teigl, Dibon, Ulmer und Klein wären auch beim Regionalliga-Mitte-Klub, der sich nur dank Red-Bull-Hilfe eine stattliche Anzahl an Ex-Bundesliga-Profis leisten kann, nicht mehr als nur Mitläufer. Die Außenverteidiger Klein und Ulmer waren sogar maßgeblich daran beteiligt, dass es das peinliche 1:2 überhaupt gab.

Pasching blamiert auch Salzburg
APA12640880-2 - 07052013 - SALZBURG - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT SI - ÖFB-Cup-Halbfinalspiel zwischen Red Bull Salzburg und FC Pasching am Dienstag, 07. Mai 2013, in Salzburg: Im Bild jubelt Red Bull Salzburg-Spieler Andreas Ulmer (l.) mit Torschütze Havard Nielsen über dessen Treffer zum 1:0. APA-FOTO: KRUGFOTO
Nach einer ereignislosen ersten Hälfte gingen die Salzburger vor gerade einmal 2726 Zuschauern in Führung. Es war die erste zusammenhängende Aktion: Leitgeb spielt Kampl frei, dessen Traumpass Nielsen verwertete – 1:0 (48.).

Pechvogel Vorsah

Salzburg hatte danach das Spiel im Griff, bis zu dem Zeitpunkt, als Innenverteidiger Vorsah mit Verdacht auf einen Kreuzbandriss ausgewechselt werden musste. Mane vergab zwar noch die Großchance aufs 2:0. Doch im Gegenstoß ließ sich Rechtsverteidiger Klein von Kovacec wie eine Lehrbub ausspielen, der Kroate traf mit einem schönen Schuss ins lange Eck – 1:1 (69.).

Pasching hatte nun Lust auf mehr. Und bekam mehr. Kerschbaumer konnte Linksverteidiger Ulmer ebenfalls locker ausspielen, auch Mane konnte den Paschinger nicht stoppen. Der Schuss des Rechtsverteidigers der Gäste wurde abgefälscht und landete im Tor – 1:2 (79.).

15 Minuten hätten die Salzburger noch Zeit gehabt, um die Blamage zu verhindern. Doch der Cup-Titelverteidiger war nicht fähig, gegen den Drittligisten noch wenigstens eine Torchance herauszuspielen. Die Blamage gegen den Klub, der mit dem 1:0 im Viertelfinale die Ära von Rapid-Trainer Schöttel beendet hatte, nahm ihren Lauf. Bei den siegreichen Paschingern war die Freude groß. „Das ist eine super Sache. Kompliment an die Mannschaft, sie ist mit Leidenschaft aufgetreten“, meinte Trainer Gerald Baumgartner, der jahrelang für Salzburg gearbeitet hatte, bevor er nach Pasching abgeschoben wurde.

Die fünf größten Pleiten der Bullen-Ära

FC Red Bull Salzburg - FC Pasching 1:2 (0:0)

Red-Bull-Arena, 2.726 Zuschauer, SR Grobelnik.


Torfolge: 1:0 (48.) Nielsen
1:1 (69.) Kovacec
1:2 (79.) Kerschbaumer

Salzburg: Gustafsson - Klein, Vorsah (64. Ilsanker), Rodnei, Ulmer - Dibon, Leitgeb - Teigl (76. Soriano), Kampl (59. Berisha), Mane - Nielsen

Pasching: Berger - Kerschbaumer, Grasegger, Kablar, Prettenthaler (57. Petrovic) - Perchtold, Hamdemir - Schobersberger (63. Blutsch), Sobkova (82. Mössner), Kovacec - Casanova

Gelbe Karten: Kampl bzw. Kerschbaumer, Hamdemir

2. Semifinale am Mittwoch: SV Ried - FK Austria Wien (20.30 Uhr/live ORF eins)

Roger Schmidt (Trainer Salzburg): "Wir haben heute sehr viel kaputt gemacht, was wir in den letzten Monaten aufgebaut haben. Bei so einer Ausgangslage wie vor dem Spiel muss man als Mannschaft bestehen. Wir haben es versaut. Vielleicht hab ich der Mannschaft nicht klar gemacht, wie wichtig das heute ist. Wir haben nicht genug investiert. Nach dem 1:0 haben wir auch nicht entscheidend zugelegt, um alles klar zu machen."

Gerald Baumgartner (Trainer Pasching): "Das ist natürlich eine super Sache. Kompliment an die Mannschaft, sie ist mit Herz und Leidenschaft aufgetreten. In der Kabine hatten meine Spieler noch ein bisschen die Hose voll, aber das haben sie auf dem Platz dann schnell abgelegt. Wir hatten natürlich wieder ein Konzept und haben das vor allem vor der Pause gut umgesetzt. Wir haben heute das Glück erzwungen. Unser Ziel Nummer eins ist der Titel in der Regionalliga und die Relegation zu schaffen. Aber im Cup sind wir jetzt auch ganz gut aufgestellt."

Daniel Sobkova (Mittelfeldspieler Pasching): "Es ist unglaublich, was wir in dieser Cup-Saison geleistet haben. Wir haben gewusst, dass es heute ein unmögliches Unterfangen ist, haben aber gehofft und auf unseren Teamgeist gebaut. Vielleicht ist es ein wenig unverdient, aber uns ist das völlig egal. Es ist ein unglaubliches Gefühl, da drüber gekommen zu sein."

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