Salzburger Erkenntnis: In der Champions League ist alles drin
„Eine verrückte Partie“, brachte es Luka Sucic auf den Punkt. „Eine Achterbahn der Gefühle“, fügte Trainer Matthias Jaissle hinzu. Die Salzburger stiegen nach dem 1:1 in Sevilla mit gemischten Gefühlen in den Flieger Richtung Heimat. Wenn ihnen vor dem Champions-League-Auftakt ein Punkt auswärts gegen den Gruppenfavoriten versprochen worden wäre, hätten sie es „sofort unterschrieben“, wie auch der Coach bestätigte.
Bei diesem Spielverlauf mit drei Elfmetern – zwei davon wurden verschossen – und langer Überzahl, war jedoch mehr drinnen. Am Ende setzte sich dann doch die Zufriedenheit und der Stolz auf die gezeigte Leistung durch. Und das Wissen, dass man in dieser Gruppe alle Chancen hat.
Die Boygroup – Salzburg hat den jüngsten Kader aller Champions-League-Teams (Altersschnitt 22,1) – mit dem dazu passenden jüngsten Trainer – Jaissle ist 33 – hat Lunte gerochen. Nachdem man die letzten beiden Male in der Gruppenphase gescheitert ist, sagt Maximilian Wöber: „Wir wollen einfach nicht mehr als Dritter ausscheiden. Wir wollen mehr.“
Ein Punkt auswärts gegen Sevilla sei eine gute Ausgangslage, wobei Jaissle sofort ein bisschen auf die Euphorie-Bremse trat und die bei Trainern so beliebte Floskel „Wir schauen von Spiel zu Spiel“ bemühte, „dann sehen wir was rauskommt.“ Nachsatz: „Wir können jeden Gegner überraschen.“
Nicht zu übersehen war beim Trainer, der mit Salzburg noch immer ungeschlagen ist, der Stolz auf seine Jungs. „Das war wirklich eine extrem reife Leistung“, schwärmte er.
Der starke Auftritt hat auch bei Sevillas Coach Julen Lopetegui Eindruck hinterlassen: „Wir haben gegen ein Team mit guten Spielern gespielt, die es zu großen Teams schaffen werden – alle von ihnen.“
Wenn das keine Zusatz-Motivation fürs nächste Spiel in Gruppe G ist. Am 29. September kommt Frankreichs Meister Lille (zum Auftakt 0:0 gegen Wolfsburg) nach Salzburg. Trainer Jaissle und Sucic sind sich einig, was bis dahin auf jeden Fall trainiert werden muss: „Elfmeter schießen.“ Zunächst wartet aber am Sonntag der Liga-Hit gegen Rapid.
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