Salzburg trotz verpatzter Champions-League-Generalprobe positiv
Red Bull Salzburgs Generalprobe für das Champions-League-Duell mit Dinamo Zagreb ist nicht nach dem Geschmack des österreichischen Fußball-Serienmeisters verlaufen. Die „Bullen“ schrammten am Samstag beim 1:1 gegen den LASK haarscharf an einer Heimniederlage vorbei, ein Treffer von Oumar Solet in der 96. Minute verhinderte die erste Bundesliga-Pleite in Wals-Siezenheim nach 31 Partien. Trainer Matthias Jaissle war dennoch bemüht, die positiven Aspekte hervorzuheben.
Der Deutsche freute sich über die Moral seiner Truppe, die bis zum Schluss verbissen um das Tor kämpfte - das dank eines schweren Patzers des LASK-Torschützen Marin Ljubicic schließlich gelang. „Unser Ausgleich zeigt die Mentalität der Mannschaft, dass sie nie aufgibt und immer an sich glaubt. Das gibt uns das nötige Selbstvertrauen für die anstehenden Aufgaben. Im Hinblick auf das Dinamo-Spiel am Mittwoch war unser Ausgleich sehr wichtig, weil er uns Rückenwind gibt“, erklärte Jaissle.
Vor der Partie gegen den LASK hätte er ein Unentschieden als zwei verlorene Punkte gewertet, erzählte der 34-Jährige. „Aber nach diesem Spiel ist es ein gewonnener Punkt.“ Dass man am Rande einer Niederlage stand, lag laut Jaissle unter anderem an mangelnder Präzision im Abschluss. Zudem kassierte man wie beim Heim-1:1 vor zwei Wochen gegen Rapid ein Gegentor aus einem Einwurf. „Das ärgert mich extrem, weil man sich da sehr gut positionieren kann“, sagte der Trainer.
Spiel auf Augenhöhe
Trotzdem wollte Jaissle mit seinen Schützlingen nicht hart ins Gericht gehen. „Aufgrund dieses Spielverlaufs überwiegt in der Mannschaft die positive Stimmung“, meinte der Ex-Profi und berichtete vor der Partie gegen Dinamo Zagreb von Optimismus bei den „Bullen“. „Wir gehen in das Spiel, um etwas mitzunehmen. Zagreb ist eine absolute Top-Mannschaft, es wird ein Spiel auf Augenhöhe.“
Torschütze Solet versprach für Mittwoch eine Steigerung. „Das war heute zu wenig von uns, wir können es besser. Gegen Zagreb wird man eine andere Salzburg-Mannschaft sehen“, versprach der französische Innenverteidiger, betonte aber auch: „Der LASK hat es uns nicht einfach gemacht.“
So richtig freuen konnten sich die Linzer über dieses Lob nicht. „Die Enttäuschung überwiegt“, gab Peter Michorl zu. „Ein Sieg von uns wäre verdient gewesen. Wir haben wenig Chancen zugelassen und hatten selbst die besseren Chancen. Es war eine Top-Leistung von uns.“
Umstellung im Kopf
Sein Team holte vor dem 1:1 gegen Salzburg auch ein Unentschieden gegen die Wiener Austria sowie Siege gegen Sturm Graz, Rapid und den WAC. Dafür gab es Punkteverluste gegen Ried, Austria Lustenau und WSG Tirol. „Wir müssen es vom Kopf her schaffen, auch gegen die Kleinen unsere Leistung konstant abzurufen. Wenn uns das gelingt, ist ganz viel möglich“, erklärte Michorl.
So wie der Mittelfeldspieler trauerte auch LASK-Trainer Dietmar Kühbauer einem Auswärtssieg gegen die Salzburger nach und sprach von einem „sehr schmerzhaften Ergebnis. Wir hätten uns den Sieg verdient gehabt.“ Immerhin habe seine Truppe ein „Top-Spiel“ abgeliefert. „Das Gesamtpaket war sehr gut. Vor allem nach vorne ist meine Mannschaft sehr mutig aufgetreten, die Balance zwischen Defensive und Offensive war optimal“, analysierte der Ex-Rapid-Betreuer. Seinem Club fehlen nach zehn Runden weiter vier Punkte auf den Spitzenreiter aus der Mozartstadt.
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