Salzburg-Coach Rose: „Es gibt in der Welt größere Tragödien“
Es gibt im Fußball Siege, die sind bitterer als jede Niederlage. Genau so einen Erfolg feierte Salzburg am Donnerstag just im Semifinal-Rückspiel der Europa League gegen Olympique Marseille. Der 2:1-Heimsieg war zu wenig für den Finaleinzug.Ein Auswärtstor entschied ein Duell, in dem Salzburg in beiden Spielen über weite Strecken die bessere Mannschaft war. Ein Treffer der Franzosen in der 116. (!) Minute besiegelte schlussendlich das Ausscheiden des österreichischen Serienmeisters.
Gut eine Stunde nach dem Abpfiff eines nervenaufreibenden Spiels wirkte Salzburg-Trainer Marco Rose extrem gefasst. „Es gibt größere Tragödien in der Welt. Ich bin traurig wegen meiner Spieler, weil sie den Finaleinzug verdient gehabt hätten“, sagte der Deutsche und blickte gleichsam in die Zukunft: „Wir werden irgendwann wissen, für was das Ausscheiden letztendlich gut war. Wir können jedenfalls viel mitnehmen und durften viele Erfahrungen sammeln.“
Keine Belohnung
Salzburg legte in der zweiten Hälfte der regulären Spielzeit eine ähnliche Aufholjagd hin wie im Viertelfinale gegen Lazio Rom und egalisierte die 0:2-Hinspielniederlage. Anders als gegen die Italiener wurde die couragierte Leistung allerdings nicht mit dem Aufstieg belohnt. „Meine Mannschaft hat erneut einen außergewöhnlichen Charakter bewiesen. Ich bin verdammt stolz“, meinte Rose angesichts der erneut starken Vorstellung seines Teams.
Das Ausscheiden war auch deshalb so unglücklich, weil der Treffer Marseilles aus einem Corner fiel, der gar keiner war. Rose hatte kurz nach Spielschluss noch extrem sauer wegen der falschen Entscheidung reagiert. Mit etwas Abstand war er dann allerdings schon gnädiger: „Ich habe vom deutschen Schiedsrichterbeobachter die Information bekommen, dass das russische Schiri-Team in der Kabine sitzt und fertig mit den Nerven ist. Man kann immer Fehler machen. Wenn man die eingesteht, zeigt das von menschlicher Größe. Mein Ärger ist deshalb verflogen.“
Keine gröberen Zwischenfälle nach dem Match
Zumindest ist die Partie für die Polizei ohne gröbere Zwischenfälle verlaufen. Zu wenig Arbeit hatten die Einsatzkräfte allerdings nicht. Die französischen Fans fielen durch große Mengen mitgebrachter Bengalen, Leuchtfeuer und Knallkörper auf. Insgesamt stellte die Polizei fast 200 Stück an pyrotechnischen Gegenständen sicher.
Dennoch wurden im Stadion vor Spielbeginn und während des Matches immer wieder Knallkörper gezündet. Bereits beim Marsch der Fans aus der Innenstadt zum Stadion hatten am frühen Abend rund 20 Marseille-Fans kurzfristig für die Einstellung des Zugverkehrs gesorgt. Die Gruppe war zwischen der Rudolf-Biebl-Straße und der Guggenmoosstraße am Gleiskörper unterwegs, verließ die Gleise aber ohne Zwischenfälle kurz darauf wieder. Die Sperre konnte nach rund 20 Minuten wieder aufgehoben werden.
Nach dem Match gab es beim Abzug auf dem Stadion-Parkplatz eine Rauferei unter rund 20 Marseille-Fans. Die Polizei trennte die Kontrahenten. Insgesamt gab es drei Verletzte. Wie die Polizei nach dem Spiel bilanzierte, gab es eine Anzeige wegen Störung der öffentlichen Ordnung, sieben Anzeigen wegen Einsatz von Pyrotechnik und zehn Anzeigen wegen Drogendelikten. Zudem ermittelt die Polizei wegen Sachbeschädigung: Unbekannte Täter hatten in der Innenstadt im Garten des Sternbräus Stühle und Tische beschädigt.
Neuer Rekord für Puls 4
Sich die Hände reiben durfte man sich bei Puls 4, denn der EL-Krimi bescherte dem Sender Rekordzahlen. Bis zu 942.000 Zuseher waren live dabei, ließ der Sender am Freitag per Aussendung wissen. Mit 18,6 Prozent in der Zielgruppe 12 bis 49 Jahre erreichte Puls 4 den höchsten Tagesmarktanteil in seiner Geschichte. In der Verlängerung lag der Marktanteil in dieser Gruppe bei 53 Prozent.
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