Keine Liga-Lizenz für die Austria: Rechtliche Schritte angekündigt

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Die Violetten und ihr Zweierteam erhielten keine Lizenz bzw. Zulassung. Der Verein will rechtlich dagegen vorgehen.

Wieder einmal musste die Wiener Austria um die Liga-Lizenz zittern, wieder einmal kam die Absage in erster Instanz. Wie die Bundesliga am Donnerstag mitteilte wurden den Violetten aus finanziellen Gründen die Lizenz verweigert. Ebenso die Zulassung der Young Violets in Liga zwei.

Für die restlichen elf Klubs der Bundesliga gab es "Grünes Licht", nur der LASK bekam eine Auflage in Form von aktualisierten zukunftsbezogenen Finanzinformationen. In der 2. Liga wurde ein Verfahren gegen Aufstiegsaspirant Blau-Weiß Linz eingeleitet.

Die Austria hat nun die Möglichkeit Protest einzulegen und die erforderlichen Nachweise zu erbringen. Dafür ist bis 21. April Zeit. Der Verein zeigte sich in einer ersten Stellungnahme jedenfalls überrascht: "Obwohl alle von uns eingereichten Unterlagen die Lizenzbestimmungen erfüllen, erhält die Austria die Lizenz nicht in erster Instanz. Die Entscheidung der Bundesliga  ist aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar und mit den Lizenzbestimmungen nicht in Einklang zu bringen", heißt es in einer Aussendung.

Rechtliche Schritte

So hätte die Bundesliga die "Kooperationszusage eines langjährigen, verlässlichen Geschäftspartners" des Vereins in Frage gestellt, "obwohl diese auch vom Wirtschaftsprüfer positiv bewertet wurde." Eine solche Zusage sei im Vorjahr noch akzeptiert worden. Und sie sei auch "Teil der Fortbestandsprognose" der Austria. Die, so der Verein, "sämtliche Vorgaben des Insolvenz- und Unternehmensrechts" erfüllt.

Die Entscheidung des Senat 5 entbehre daher "jeglicher Grundlage", so die Austria: "Aus all diesen Gründen werden wir gegen diesen Beschluss fristgerecht bis 21. April schriftlichen Protest erheben und rechtlich dagegen vorgehen."

Die negativen Nachrichten sind jedenfalls ein Dämpfer zu ungünstigster Zeit. Nach dem 3:3 bei Tabellenführer und Serienmeister Salzburg wartet am Sonntag das prestigeträchtige Wiener Derby bei Rapid.

Da geht es im direkten Duell mit dem einen Punkt davor liegenden Rivalen um den vierten Tabellenrang sowie darum, den Anschluss an den Dritten LASK zu wahren. Die Linzer müssen zusätzlich zum Jahresabschluss auch ein Budget im Herbst 2023 vorlegen.

Für Klubs mit einer stabilen Finanz- und Ertragslage ist die Vorlage eines Budgets im Frühjahr seit dieser Saison kein Lizenzkriterium mehr, weshalb der LASK dieses auch nicht übermitteln musste. "Der Senat 5 erachtet eine Vorlage im Laufe der kommenden Saison angesichts des Stadionbaus in diesem Fall aber als sinnvoll", verlauteten die Linzer.

  • BUNDESLIGA

Lizenz erteilt: Salzburg, Sturm Graz, WAC, Rapid Wien, Austria Klagenfurt, WSG Tirol, LASK (Auflage: Aktualisierte zukunftsbezogene Finanzinformationen), Altach, Ried, Hartberg, Austria Lustenau.

Lizenz verweigert: Austria Wien (finanziell).

  • 2. BUNDESLIGA & REGIONALLIGA

Lizenz erteilt: Blau Weiß Linz, Admira, GAK, FAC Wien (Auflage: Aktualisierte zukunftsbezogene Finanzinformationen), SKN St. Pölten.

Zulassung erteilt: Liefering, Lafnitz, Dornbirn (Auflage: Aktualisierte zukunftsbezogene Finanzinformationen), Kapfenberg, Amstetten, Vorwärts Steyr, Horn, Vienna; Leoben (Regionalliga Mitte), Wels (Regionalliga Mitte), Bregenz (Regionalliga West).

Zulassung als Amateurteam: Rapid Wien II, Sturm Graz II, LASK Amateure (Regionalliga Mitte).

Zulassung verweigert: Austria Wien und Young Violets; Stripfing (Regionalliga Ost; aufgrund des Nichterfüllens von sportlichen und infrastrukturellen Kriterien).

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