Rose nach dem Debakel in Neapel: "Es fühlt sich beschissen an"

FUSSBALL UEFA EUROPA LEAGUE RUNDE DER LETZTEN 16: SSC NAPOLI - FC SALZBURG
Salzburg steht nach dem 0:3 im Achtelfinal-Hinspiel bei SSC Napoli vor dem Ausscheiden aus der Europa League.

Es war schon mehr als ein Rückschlag für jene, die gehofft hatten, dass Salzburg jenes Bravourstück, das ihnen in der vergangenen Europa-League-Saison mit dem Einzug ins Europa-League-Semifinale gelungen war, wiederholen, ja sogar übertreffen werden können.

Nach dem 0:3 im Hinspiel auswärts gegen SSC Napoli steht Österreichs Serienmeister schon im Achtelfinale vor dem Aus. Im zweiten Duell in einer zwar bereits ausverkauften, aber aufgrund des ersten Ergebnisses wahrscheinlich doch nicht vollen Red-Bull-Arena benötigt Salzburg ein Fußballwunder, das ihnen in diesem Ausmaß in der Klubgeschichte noch nie gelungen ist.

Dementsprechend nüchtern fielen auch die Reaktionen der Salzburger Hauptdarsteller im abgewrackten Stadio San Paolo, bei dem sich schon fragen darf, warum es noch immer eine Zulassung von der UEFA für Europacup-Spiele bekommt, aus.

Salzburg-Trainer Marco Rose meinte etwa nach der höchsten Europacup-Niederlage in seiner Trainerkarriere: „Wir waren nur phasenweise mutig und haben Napoli beschäftigt. Das reicht auf diesem Niveau gegen so einen Gegner nicht aus. Das muss man das gesamte Spiel durchziehen.“ Dazu hätte seiner Mannschaft die „Überzeugung gefehlt. Es war in der  Endkonsequenz nicht so, dass wir das Glück erzwungen hätten, ein Tor zu schießen.“

 

Dem Deutschen war schon dem Spiel klar, dass „Napoli ein Topgegner ist.  Das wussten wir, das haben wir auch so gesagt. Die Torchancen von Napoli entstanden aus Eigenfehlern oder Kontern. Wir haben eine sehr gute Mannschaft. Wir wollen und brauchen solche Spiele. Es fühlt sich heute aber beschissen an, das ist doch logisch.“

Auch seine Spieler analysierten ähnlich. „Es ist sehr ärgerlich, weil wir unsere Stärken nicht auf den Platz bringen konnten. Wir wollten aggressiver in Zweikämpfe gehen, haben gewusst, dass wir  ans Limit gehen müssen. Wir sind gut gestartet, danach aber nicht mehr ins Spiel gekommen, haben Napoli zuviel Raum gelassen. Und eine Klassemannschaft bestraft das“, erklärte etwa Stefan Lainer, der ja im Sommer 2018 von den Italienern umworben worden war.

Unterstützung für Napoli

Und Innenverteidiger Andre Ramalho, der zwar einige Male patzte, dafür aber auch mehrmals in höchster Not retten konnte, sagte nach dem Spiel: „Wir waren einfach zu ineffizient in allen Bereichen. Wir hatten ein paar gute Phasen, in denen wir die Chancen nicht gut ausgenützt haben. Wir hätten mindestens ein Tor erzielen müssen. Gleichzeitig haben wir hinten  viel zu viel zugelassen, vor allem zu Beginn. So hat sich Napoli gleich  Selbstvertrauen geholt.“

Auch Andreas Ulmer trauerte dem wichtigen Auswärtstor nach, das möglich war und das die Ausgangsposition für das Rückspiel erheblich verbessert hätte: „Wir haben Napoli den Raum zu spielen gegeben. Die ersten Minuten haben uns gehört, danach wurde es schwer. Da hat man auch gesehen, welche Qualität sie haben. Dennoch hatten wir unsere Möglichkeiten“, meinte der Routinier.

 

Napolis Startrainer Carlo Ancelotti war mit der Leistung seiner Mannschaft natürlich zufrieden, auch wenn diese drei Topchancen der Salzburger zugelassen hatte und selbst noch eine Reihe an weiteren tollen Möglichkeiten ausgelassen hatte: „Es war schon gut, es war nicht leicht. Am Ende hat Salzburg viel Druck gemacht, sie hätten auch ein Tor erzielen können. Da hatten wir Glück. Es war aber nur die erste Hälfte, es gibt ja noch ein Rückspiel. Ein 3:0 reicht nicht, wir müssen noch einmal alles geben.“

Kommentare