Ried schlägt Bröndby

Ried schlägt Bröndby
Dem österreichischen Cupsieger gelingt mit dem 2:0 ein überraschender Heimerfolg gegen die Dänen.

Ein breites Grinsen im roten Gesicht des Mannes, dessen mächtiger Oberkörper in ein gelbes Trikot gepresst ist, unterstreicht die in englischer Sprache gelallte Zufriedenheit. Ja, das Bier sei sehr gut hier. Der Mann weiß, wovon er spricht. Er ist Däne, kam flugs aus Kopenhagen und brachte ein Stück Europa mit in die oberösterreichische Provinz.

4500 Zuschauer waren erlaubt, ebenso viele kamen ins Stadion der SV Ried, das im Bundesliga-Alltag 7000 fasst. Das Hinspiel in der dritten Qualifikationsrunde der Europa League gegen Bröndby IF war die bereits elfte Europacup-Partie in der bemerkenswerten Rie-der Vereinsgeschichte.

Also wurde alles getan, um die UEFA nicht zu verärgern. 123 über Nacht ausgetauschte Flutlichtlampen sollten Durchblick in die Frage bringen, ob denn die Leistungsstärke der österreichischen und dänischen Liga eine tatsächlich vergleichbare ist.

Effektiv

Bröndby begann wie erwartet: Selbstbewusst, offensiv, so wie es die Dänen auf fremden Plätzen gerne praktizieren. Dies wusste Ried-Trainer Paul Gludovatz. Weil er den Gegner schließlich zwei Mal beobachten ließ und im reichhaltigen Fußball-Archiv des befreundeten deutschen Bundesligisten 1. FC Köln stöbern durfte.

Beeinflusst hat dies das System des Burgenländers aber nicht. Im gewohnten 3-3-3-1-Format trat seine Mannschaft auf. Und es wurde gewartet. Auf Bröndbys Angriffsversuche - und auf die Mithilfe des Glücks. Zweifach wurde es beansprucht. Einmal sorgte Nicolai Agger per Kopf für Gefahr (29.), vier Minuten später musste sich der stets reaktionsstarke Ried-Torhüter Thomas Gebauer vor die Füße des Kopenhagener Angreifers werfen.

Das Spiel plätscherte eine halbe Stunde vor sich hin. Ried war bemüht, aber befreit von jeder Durchschlagskraft. Bröndby-Trainer Henrik Jensen glaubte sich vielleicht schon bestätigt in seiner Taktik, dem Gegner im Vorfeld überhaupt keine Beachtung schenken zu müssen.

Dann plötzlich die Rieder Chance, die keine war: Freistoß von rechts, von Mader als halbhohe Flanke ausgeführt. Ungefährlich eigentlich. Doch unberührt landete der Ball im Netz - 1:0 (33.).

Glücklich

Das Spiel wurde auch nach dem Seitenwechsel nicht besser. Doch Ried blieb beherzt und auf der Erfolgsschiene. Und weil der italienische Referee Antonio Damato den dänischen Verteidigerrücken als Aufstiegshilfe bei Daniel Royers Kopfball gelten ließ, stand es in der 46. Minute 2:0. Carril hatte mit einer Flanke gefühlvolle Vorarbeit geleistet.

Gebauer verhinderte mehr-fach das dänische Auswärtstor, und Ried blieb auf dem besten Weg in die nächste Europacup-Runde.

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