Rapid: Ärger bei Klauß vor dem Abflug nach Istanbul

Rapid-Trainer Robert Klauß
Verschenkte Punkte machten Rapid-Trainer Klauß nach dem 1:1 gegen den LASK mehr zu schaffen, als die verlorene Tabellenführung.

Rapid hat am Samstag sowohl die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga als auch die Heim-Erfolgsserie verspielt. Durch das 1:1 gegen den LASK fielen die Hütteldorfer hinter Sturm Graz zurück und gingen erstmals in dieser Saison in einem Meisterschaftsmatch im Allianz Stadion nicht als Sieger vom Platz. Trotzdem war Trainer Robert Klauß nicht unzufrieden - die Leistung sei in Ordnung gewesen und der Blick auf das Ranking ohnehin nur eine Momentaufnahme, so der Deutsche.

Schon vor der Partie hatte Rapids Top-Position einen Makel, schließlich lag Red Bull Salzburg nach Verlustpunkten gerechnet voran. Umso leichter ließ sich der Rückfall verkraften. „Die Tabellenführung ist mir völlig egal. Mich schmerzen die zwei verlorenen Punkte viel mehr als die Situation in der Tabelle“, betonte Klauß. „Die Tabelle interessiert mich jetzt nicht so, durch die bevorstehende Teilung hat sie wenig Aussagekraft.“

Gegen Sturm, Salzburg und die Austria hatte Rapid in den vergangenen Wochen daheim gewonnen, gegen den Neuntplatzierten aus Linz reichte es nur zu einer Punkteteilung - auch deshalb, weil man sich einen kuriosen Treffer einhandelte. Robert Zulj bedankte sich für ein gravierendes Missverständnis zwischen Louis Schaub und Mamadou Sangare. „Das Gegentor ist sehr ärgerlich. Wir haben noch in der Halbzeit darüber gesprochen, dass wir dem Gegner nichts geben wollen, und dann verlässt sich einer auf den anderen. Wir hatten den Ball schon und haben ihn wieder hergeschenkt“, kritisierte Klauß.

Trotzdem hätte es beinahe noch zum Sieg gereicht, doch Guido Burgstallers Schuss landete an der Innenstange und Nikolaus Wurmbrand ließ einen Sitzer aus. Vorwürfe an den Teenager gab es von Klauß keine. „Er ist hochtalentiert, ein fleißiger, guter Junge. Er wird seine Tore noch schießen.“

Der Deutsche stärkte zudem dem bisher unter den Erwartungen gebliebenen Schaub den Rücken und ging auch mit der restlichen Truppe nicht hart ins Gericht, ganz im Gegenteil: „Ein Unentschieden gegen den LASK ist keine Schande, weil das eine gute Mannschaft ist. Es zeigt, wo wir hingekommen sind, dass wir verärgert sind, weil wir nicht gewonnen haben. Mit dieser Gier müssen wir weitermachen, dass wir alles gewinnen wollen, was irgendwie geht.“

Der Blick richtete sich bereits auf die nächste Aufgabe am Mittwoch, wenn es in der Conference League auswärts gegen Basaksehir Istanbul geht. „Wir sind etwas geknickt, aber nicht zu sehr, weil wir kein schlechtes Spiel gemacht haben“, sagte Klauß. Nicht in die Türkei reisen wird Isak Jansson. Beim Offensivspieler wurde die Reizung im Knie wieder akut, er wird wohl erst nach der Länderspielpause Mitte Oktober wieder zur Verfügung stehen.

Einen Tag nach Rapid steigt auch der LASK in die Conference League ein, in Linz geht es gegen Djurgården. Vor dem Duell mit den Schweden kommt der Punktgewinn in Wien-Hütteldorf gerade recht. „Es war wichtig, Leidensfähigkeit zu zeigen. Das ist die Basis dafür, dass Größeres entstehen kann“, erklärte Trainer Markus Schopp. „Es waren viele Dinge dabei, die uns in den nächsten Tagen Kraft geben werden.“

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