Transferplan von Rapid: Das Top-Team halten und eine Verstärkung holen

Rapid-Sportchef Katzer
Nach dem ersten Sieg bei Sturm seit 2020 und vor dem Abflug zum Entscheidungsspiel in der Quali zur Conference League in Dundee wurde bei Rapid die Transferstrategie für die heißen August-Wochen festgelegt.
Was in früheren Jahren – aus finanziellen Gründen – undenkbar war, könnte heuer in Hütteldorf passieren: Alle Leistungsträger sollen bleiben und der aufgerüstete Kader wird noch mit einem weiteren Spieler verstärkt, von dem die Verantwortlichen komplett überzeugt sind.

Wie sich das ausgehen soll?
Markus Katzer lässt im KURIER-Gespräch aufhorchen.
Ratenzahlung für Ndzie
„Wir sind finanziell so aufgestellt, dass wir niemand verkaufen müssen. Egal, was im Europacup noch passiert“, erklärt Sportdirektor Katzer.
Legendäre Zitterpartien, die über das finanzielle Wohl und Wehe in Hütteldorf entschieden haben – wie gegen Novi Sad oder PAOK – sind Geschichte. „Natürlich wollen wir in Dundee siegen und dann auch in die Ligaphase kommen. Aber falls wir es nicht schaffen, ändert das nichts an unserer Transferstrategie“, betont Katzer.
Dabei wurde erst die Ausstiegsklausel für Martin Ndzie um 2,5 Millionen gezogen. Bis der Sechser aus Kamerun spielen darf, wird es noch dauern – Stichwort Arbeitsgenehmigung.
Bis die gesamte Ablöse bei Ashdod landet, dauert es noch viel länger. Es gab mit den Israeli eine extra verhandelte Einigung, die Raten auf mehrere Jahre aufzuteilen.
Weil aber von den Jansson-Millionen ein ordentlicher Teil sofort aus Nizza überwiesen wurde, sind die Grünen laut KURIER-Recherchen auch auf lange Sicht liquide – ob mit, oder ohne Ligaphase.
„Aber bei richtig guten Angeboten würden wir natürlich verhandeln. Das halten wir immer so“, sagt Katzer.

"Deal mit Tilio wäre fair"
Fix ist, dass Katzer noch einmal am Transfermarkt angreifen möchte.
„Der Deal mit Marco Tilio wäre für alle Beteiligten gut und fair“, meint Katzer. Doch Celtic ist immer noch auf der Suche nach einem Nachfolger für den vielseitigen Flügelstürmer, das grüne Licht aus Glasgow fehlt weiterhin.
Die Suche nach einer Alternative wurde bei Rapid heruntergefahren, nach dem Motto „Tilio oder keiner“. Keine Option überzeugt in den Datenscouting-Details die sportlich Verantwortlichen so sehr wie der Australier – auch wenn es der 23-Jährige bei Celtic kaum zeigen konnte.
Katzer: „Tilio könnte uns ähnlich viel geben wie Dahl, auch wenn er anders spielt.“
Auf die Frage, ob der Kader angesichts der Performance von Weixelbraun und der Rückkehr von Wurmbrand überhaupt noch einen Flügel benötigt, antwortet Katzer mit einer Gegenfrage: „Wann waren bei uns jemals alle wichtigen Spieler fit und einsatzbereit? Außerdem wollen wir wie beim 2:1 gegen Sturm immer genug starke Alternativen auf der Bank haben.“
Zusätzlich kommt mit Moulaye I Haidara, 19, ein lange in Hütteldorf getesteter Stürmer aus Mali für Rapid II. Am Dienstag wird der Transfer finalisiert, dann beginnt das Warten auf die Arbeitsgenehmigung.
Eine „klassische Ente“ ist - wie Katzer bestätigt - hingegen die in Afrika verkündete Verpflichtung von Innenverteidiger Issa Kone, 19.
Noch eine Leihe möglich
Verliehen werden könnte noch Noah Bischof, der nach einer neuerlichen Muskelverletzung vor der Rückkehr ins Training steht.

Belohnung für Cvetkovic
Neben den vielen Transfergesprächen wurde auch eine lange verhandelte Vertragsverlängerung vereinbart. Nenad Cvetkovic wird, wie zuerst Sky berichtete, seinen auslaufenden Vertrag verlängern. Der 29-jährige Anführer wird für seine Leistungen mit einer deutlichen Gehaltserhöhung belohnt.
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