Wie ein Zweitligaspieler zum Europacup-Torschützen bei Rapid wurde

Weixelbraun traf zum 3:1 gegen Decic
Das hätte sich Dominik Weixelbraun Ende Juni, als er von Rapid als Neuzugang für die zweite Mannschaft vorgestellt wurde, nicht träumen lassen. Sechs Wochen später steht er im Europacup-Kader von Rapid und wird vermutlich auch am Donnerstag (21 Uhr, ORF 1/kurier.at/sport) gegen Dundee United zum Einsatz kommen.
Spätestens in der zweiten Runde der Qualifikation zur Conference League hat der 21-jährige Waldviertler aus Kirchberg gezeigt, welch starken linken Fuß er hat. Beim 2:0 im Hinspiel bei Decic Tuzi knallte er den Ball von der Strafraumecke ans Lattenkreuz, beim 4:2 im Rückspiel traf nach einem Abpraller wuchtig aus relativ kurzer Distanz volley und erstmals für Rapid. „Wenn der Schuss im Hinspiel auch noch reingegangen wäre, dann hätte mich wirklich jemand zwicken müssen, damit ich weiß, dass ich nicht träume“, sagt der Offensivspieler im Gespräch mit dem KURIER.
Das erste Training absolvierte Weixelbraun noch mit der zweiten Mannschaft. „Dann hat mich der Trainer angerufen und gesagt, dass sie bei der Einser-Mannschaft Leute brauchen und sie mich gerne sehen würden. Seitdem läuft es Woche von Woche besser“, sagt Weixelbraun.
Es folgte das Trainingslager bei den Profis, das Fotoshooting und schließlich die Aufnahme in den Europacup-Kader.
Geplant hatte der ehemalige Nachwuchs-Teamspieler, der von Max Hagmayr und dessen Sohn gemanagt wird, dass er nach seinem Transfer aus Amstetten bei der zweiten Mannschaft der Hütteldorfer zum Führungsspieler reift und sich dort für die Profis empfiehlt. „Dass es dann so schnell ging, war natürlich kaum vorstellbar.“
Das Lob von Peter Stöger
Rapid-Trainer Peter Stöger kannte Weixelbraun schon als Akademie-Spieler bei St. Pölten und natürlich als Sportdirektor bei der Admira, Gegner von Amstetten in der 2. Bundesliga. Der Coach sieht das Potenzial des variablen Offensivspielers. „Er hat einen feinen linken Fuß, eine gute Technik. Er ist ein richtiger Zocker. Darum ist er dabei“, begründet Stöger den schnellen Aufstieg.
Dass er nicht immer nur vor 20.000 im Allianz Stadion spielen werde, sondern auch bei Rapid II, weiß der Offensivgeist. „Egal, wo ich spiele, ich werde immer 100 Prozent geben.“ Im Verfolgen seines Ziels will er stur belieben: „Wenn ich mir etwas in den Kopf setze, dann möchte ich das unbedingt erreichen, egal wie lange der Weg dauert oder wie hart es wird.“
Die Umstellung von der zweiten Liga fiel Weixelbraun nicht schwer. Dass ihm jetzt 20.000 Zuschauer zujubeln und nicht 1.000 wie zuletzt, sei aber am Anfang ungewöhnlich gewesen.

Schnelle Ankunft
„Es kommt auch immer auf den Spieler selbst an, ob er ein offener Typ ist. Die Mannschaft hat mich extrem gut aufgenommen.“ Das mache es einfacher für neue Spieler, speziell, „wenn du weißt, die anderen stehen hinter dir und bessern Fehler aus, wenn welche passieren. Das ist so wichtig im Sport.“
Abgebrüht wie ein Routinier spricht Weixelbraun auch über die Erwartungen für das Spiel gegen Dundee: „Wir werden wieder alles geben, damit wir das Spiel gewinnen und mit einem guten Gefühl ins Rückspiel gehen, können. Jeder von uns hat Bock, dass wir in die Ligaphase kommen. Das wird ein richtig gutes Fußballspiel.“
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