Seidl und sein 100er für Rapid: "Es wird Zeit für den Sieg bei Sturm"

Kraftvoll: Matthias Seidl hat in 25 Monaten kein einziges Rapid-Spiel verpasst.
Matthias Seidl ist im Rekordtempo in den Hunderterklub gelaufen. In der Saison 2023/’24 hat Rapid 42 Pflichtspiele bestritten, im Jahr darauf 53. Diese Saison bislang fünf.
Ergibt 100 Partien in zwei Jahren und zwei Wochen – Matthias Seidl war in jeder einzelnen davon dabei.
So schnell hat es in 126 Jahren noch kein Rapidler in die Dreistelligkeit geschafft.
Vor dem Schlager bei Sturm (17 Uhr) nahm sich der 24-jährige Rapid-Kapitän für den KURIER Zeit, um über seinen Rekord, eine geheime Verletzungspause, Trainer Peter Stöger und die Negativserie in Graz zu sprechen.
Matthias Seidl über:
... seine Hunderter-Serie: „Ich bin Fußballer, um jedes Spiel spielen zu können. Dafür muss ich top-fit bleiben. Da geht es um viel Einsatz im Training, Schlaf, Regeneration, Ernährung und manchmal auch ein bisschen Glück: Einmal war ich am Tag vor einem Spiel kränklich, aber bis zum Anpfiff ist es wieder gut gegangen.“

... Hilfsmittel für die Regeneration: „Ich habe ein Band, das den Schlaf misst. Dadurch sehe ich besser, was mir gut oder nicht so gut tut. Ich setze aber nicht nur auf wissenschaftliche Daten, es geht auch um mein Gefühl.“
... seine letzte Verletzungspause:
„Ich habe mir im letzten Saisonspiel gegen den LASK an der Ferse wehgetan. Das war schlimmer als erwartet und hat sechs Wochen lang wehgetan. Deswegen habe ich Testspiele am Anfang verpasst. Diese Pause ist also sehr gut für mich gefallen.“
... den unangenehmsten Gegenspieler: „Alem Pasic von Blau-Weiß Linz. Es gibt einige sehr gute Gegner, aber Pasic gibt dir auch gerne eine mit, wenn der Ball schon weg ist. Gegen ihn ist es körperlich am unangenehmsten.“
... die schönste Erinnerung aus den ersten 100 Spielen: „In meinem ersten Ligaspiel habe ich gleich gegen den LASK getroffen. Wir haben zwar nur 1:1 gespielt, aber das war eine echt geile Leistung von uns. Sonst gibt es einige besondere Europacupspiele wie das 1:0 gegen Fiorentina. Und natürlich vergangene Saison die beiden Derby-Tore mit den Siegen.“

... den bittersten Moment: „Das Aus in Florenz, weil ein Europacup-Herbst schon einen großen Push gibt. Sehr bitter waren auch das Aus gegen Djurgaarden im Frühjahr und das verlorene Cupfinale gegen Sturm 2024 nach meinem Führungstreffer. Da waren wir ganz knapp an einem Titel dran.“
... Veränderungen durch den Kommunikator Peter Stöger als Trainer: „Es ist nie verkehrt, wenn der Trainer mit den Spielern im engen Austausch ist. Für mich ist es sehr wichtig, dass ich genau weiß, was ich gut mache, aber auch, was ich besser machen sollte. Dieser Austausch ist auch wichtig, damit die Mannschaft als Ganzes besser funktioniert und mehr Spieler auf ihrem Top-Niveau agieren.“

... die veränderte Taktik und Formation: „Ich glaube, wir sind da auf einem sehr guten Weg. Der Trainer tauscht sich viel aus mit seinen Assistenten über taktische Details und gibt uns dann für die jeweilige Spielweise des Gegners einen guten Plan mit.“
... den Status als Außenseiter gegen Sturm: „Das ändert gar nichts an unserer Herangehensweise. Wir wissen, dass Sturm gut ist. Aber vergangene Saison haben wir sie zwei Mal geschlagen. Wenn wir unsere volle Leistungsstärke ausspielen, ist auch in Graz sehr viel möglich.“
... den letzten Sieg von Rapid bei Sturm durch ein Kara-Tor zum 3:2 im Jahr 2020: „Mir war nicht bewusst, dass das schon fünf Jahre her ist. Wir wollen generell auswärts besser agieren als in der Vorsaison. Und gegen Sturm wird es demnach schon wirklich Zeit für einen Auswärtssieg.“
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