Sturm gegen Rapid: Viel Wärme vor dem hitzigen Klassiker in Graz

So schnell geht es in Hütteldorf. Von der aufkommenden Euphorie zu den ersten hohen Hürden mit Bauchweh. Nach dem optimalen Start mit vier Pflichtspiel-Siegen in Folge war das 2:2 gegen Dundee ein herber Rückschlag.
Gar nicht so sehr, was die Leistung betraf – diese war im Quali-Hinspiel gegen die meisterlich effizienten Schotten für Trainer Peter Stöger „in Ordnung“ und in vielen Bereichen „eine Weiterentwicklung“.
Aber für das große Ziel Ligaphase zählt eben nur der Aufstieg, also ein Sieg am Donnerstag in Dundee.
Seit fünf Jahren sieglos in Graz
Davor geht es am Sonntag nach Graz, wo Rapid seit 2020 nicht mehr gewinnen konnte. Seither ist Sturm zwei Mal Meister geworden und hat zwei Cupfinale gegen die Rapidler gewonnen.
Die Kraftverhältnisse haben sich also deutlich Richtung Sturm verschoben. „Am Sonntag kann man dann messen, wie weit wir diese Saison sind“, weiß Rapid-Routinier Lukas Grgic.

„Das ist immer eine intensive Partie“, sagt Sturm-Trainer Jürgen Säumel vor dem großen Schlager am Sonntag (17 Uhr, Sky).
Lob der Trainer
Zu der ohnehin immer vorhandenen Brisanz, ausgelöst durch die enthusiastischen Fans, kommt noch ein Aspekt dazu – nämlich der neue Mann am Ruder von Rapid. „Peter Stöger bringt viel Erfahrung mit und weiß, worauf es ankommt. Er hat eine sehr gute Teamführung, seine Mannschaften sind gut organisiert“, sagt Säumel.
Vom 59-Jährigen geht das Lob an den 40-Jährigen zurück: „Unter Säumel hat Sturm zu den bekannten Stärken im Umschaltspiel und bei Standards auch noch neue spielerische Ideen dazubekommen. Das macht es für uns nicht leichter“, betont Stöger.
Auch wenn der Meister besser kickt als Dundee, gibt es doch Parallelen: „Es wird wieder sehr intensiv mit vielen Zweikämpfen.“

Rapid-Trainer Peter Stöger
Dass der Rekordmeister beim aktuellen Meister erstmals im sechsten Pflichtspiel der Saison als Außenseiter startet, ist für Stöger klar: „Sturm ist die kompakteste und am besten eingespielte Mannschaft, die in der Liga aktuell zu finden ist.“
Sturm ohne Oermann
Was sagt Säumel über sein Team? „Wir sind sehr gut gestartet, vor allem in der ersten Hälfte beim LASK haben wir sehr gut gearbeitet“, sagt der 40-Jährige, „auch, wenn es noch Dinge gibt, an denen wir arbeiten müssen.“
Beim 2:0-Sieg in Linz verletzte sich der deutsche Neuzugang Tim Oermann. „Er wird definitiv nicht dabei sein.“ Aber in den nächsten Wochen könne man mit dem Innenverteidiger rechnen, eine schwerere Verletzung blieb aus. „Es ist eine schmerzabhängige Sache“, bestätigt Säumel.
Vorne dürfte wieder Eigenbau-Hoffnung Leon Grgic (19) stürmen. „Es gab Dinge, die er in der Vorbereitung besser machen hätte können. Jetzt passt die Entwicklung wieder.“

Erfolgreiche Saison: Jürgen Säumel am vorläufigen Höhepunkt
Ob die Wiener erstmals gröber rotieren, lässt Stöger offen: „Es könnte auch zum dritten Mal dieselbe Elf starten.“ Denn – auch wenn das 2:2 ein enttäuschendes Ergebnis war – von seinem aktuellen Top-Team ist der Wiener nicht enttäuscht.
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