Rapid-Trainer Kühbauer leidet ohne den Fußball

Rapid-Trainer Kühbauer leidet ohne den Fußball
Der Burgenländer gibt im Interview Einblick in sein Gefühlsleben fernab vom Trainings- und Spielbetrieb bei Rapid.

Der Rapid-Coach wurde vor wenigen Tagen 49 Jahre alt. Gefeiert wurde natürlich nur im engsten Familienkreis. Im Interview mit www.skrapid.at spricht der Burgenländer über die schwierige Zeit in der Isolation und wie er den Kontakt zu seiner Mannschaft hält. 

Kühbauer über die aktuelle Ausnahmesituation: "Der Alltag hat sich schon sehr verändert, für uns alle. Man ist größtenteils in Isolation, erledigt nur das Nötigste wie Einkäufe. Damit mussten wir alle umgehen lernen, das ist für viele nicht einfach, aber es ist hinzunehmen. Wir können es nicht ändern, sondern müssen die Disziplin an den Tag legen, damit es bald wieder möglichst normale Zustände gibt."

….über den momentanen Austausch mit der Mannschaft und die digitalen Einheiten: "Ich weiß, wie sie ablaufen, denn ich halte mich mit unserem Athletiktrainer Alex Steinbichler, der sie leitet, auf dem Laufenden. Ich vertraue ihm zu 100%, dass das gut funktioniert und alle mitziehen. Mit meinem Trainerteam habe ich eigene Konferenzen, wo wir Dinge besprechen, analysieren und zu Papier bringen. Auch die Spieler kontaktiere ich immer wieder, indem wir uns anrufen oder per Video austauschen. Den Kontakt zu halten, ist hier sehr wichtig."

….über seine Gefühlslage: "Der Fußball fehlt mir brutal. Das tägliche Zusammenkommen, auf den Platz hinausgehen. Die Abläufe, die gesamte Kommunikation untereinander, das fehlt mir am meisten. Wir haben eine echt gute Truppe, vom Kameradschaftlichen her bis zum Miteinander. Wenn man sich hier in seinem gewohnten Umfeld nicht mehr bewegen kann, geht dir natürlich sehr viel ab."

….über die Einstellung des gewohnten Betriebs kurz vor dem Start der Meistergruppe: "Wir waren auf einem sehr guten Weg, weil wir nicht nur das Frühjahr (zwei Siege, zwei Unentschieden, insgesamt seit neun Spielen ungeschlagen), sondern auch den Herbst über positiv beschritten haben. Dann ist der aktuelle Fall eingetreten, nach dem du dich natürlich auch im Fußball richten musst. In der ersten Phase realisiert man gar nicht so, was gerade alles passiert. In diesen Momenten dachte man sich, dass man solche Situationen nur aus Science-Fiction-Filmen kennt. Aber dann realisierst du: Das ist die Realität! Damit muss man umgehen lernen. Wie gesagt, sind wir alle sehr diszipliniert und das gibt Hoffnung, bald wieder einmal auf dem Platz stehen zu können."

….über den Blick nach vorne: "Wir alle wünschen uns, dass wir irgendwann wieder auf den Platz dürfen, sei es in Gruppen oder als gesamte Mannschaft - je nachdem, was die Gegebenheiten zulassen. Es wird der Zeitpunkt kommen, wo alles wieder anläuft und da wollen wir möglichst rasch in die Normalität zurückfinden und parat stehen. Darauf arbeitet man hin. Momentan lässt es die Situation noch nicht zu, aber es wird wieder besser werden. Man wird auch schnell sehen: Wir haben in dieser Zeit, wo man viel entbehren muss, das Fußballspielen nicht verlernt."

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