Klauß nach Rapid-Gala: "Das ist schon ein sehr angenehmes Gefühl"
Es war eine dieser elektrisierenden Europacup-Nächte am Donnerstag in Hütteldorf. Mit einem 6:1, Pausenstand 5:0, gegen Wisla Krakau schoss sich Rapid in die dritte Runde der Qualifikation zur Europa League und trifft dort kommende Woche auf Trabzonspor. Anpfiff ist um 19 Uhr österreichischer Zeit.
Der Verein aus Trabzon im Nordosten der Türkei, am Schwarzmeer gelegen, ist der Dritte der vergangenen Saison. Das Rückspiel in Wien steht am 15. August, 18 Uhr, auf dem Programm.
Vorerst geht es für Rapid aber am Sonntag mit dem Auftakt-Schlager in der Bundesliga gegen Double-Gewinner Sturm Graz weiter. Für Rapid-Trainer Robert Klauß taugen die beiden Partien für keinen Vergleich: „Jetzt kommt die schwerstmögliche Aufgabe. Das Spiel gegen Wisla können wir in dieser Hinsicht nicht nutzen. Aber es hilft uns beim Selbstvertrauen.“
Rapid mit Vertrauen in das neue System
Speziell das Vertrauen ins neue System 4-2-2-2 sei wichtig. „Es ist ein gutes Gefühl, mit zwei Siegen und dem Cuperfolg in die Saison gestartet zu sein. Es ist gut, dass die Jungs merken, dass das, was wir auf dem Platz machen und was wir besprechen bzw. auf Video analysieren, Sinn ergibt und zu Ergebnissen führt.“
Diese sind tatsächlich gut, aber aufgrund der Qualität der Gegner auch nicht mehr als das. 2:1 und 6:1 gegen den polnischen Zweitligisten und Cupsieger Krakau, ein trockenes 2:0 im Cup gegen Regionalligist Neusiedl. „Lassen wir bitte die Kirche im Dorf“, sagte Guido Burgstaller nach seinem Hattrick am Donnerstag. „Mal sehen, was dabei rauskommt. Jetzt kommt der Meister und Cupsieger. Gegen Sturm erwarte ich ein Spiel auf Augenhöhe. Sie haben immer mit viel Selbstvertrauen gespielt. Das haben wir uns aber jetzt auch ein wenig erarbeitet.“
Unerwartete Schonung zur Pause
Und dank der 5:0-Führung konnte Trainer Klauß schon in der Pause an die Belastungssteuerung denken und einige Stammspieler für Sonntag schonen. „Das ist schon sehr angenehmes Gefühl. So etwas hat man nicht oft. Ich könnte mich daran gewöhnen“, sagte der 39-Jährige mit einem Schmunzeln.
Auffallend in den ersten Spielen bei Rapid ist die neue Vielseitigkeit in der Offensive. Kapitän Matthias Seidl erklärt: „Wir spielen jetzt mit zwei Stürmern und zwei Zehnern. Manchmal kommen wir über außen, dann durch die Mitte. Der Gegner kann gar nicht wissen, wie wir spielen.“
Auch Klauß lobte das Offensivspiel: „Wir wussten, dass Wisla Probleme hat, wenn sie lange hinterherlaufen müssen, weil sie das aus der Liga nicht gewohnt sind. Was wir gut gemacht haben, ist die Variabilität zwischen Flügel, Halbraum und Zentrum.“ Dadurch wurde sein Team weniger ausrechenbar. „Wir haben sowohl über das Zentrum, als auch über den Flügel angegriffen. Wenn der Gegner das Zentrum verdichtet hat, dann haben wir Räume am Flügel gefunden.“
Aber auch der Mix aus „Spielkontrolle, Ballbesitz, Verlagerung und tiefen Läufen“ habe dem Coach gut gefallen.
Die bisherigen Gegner hätten sein Team nicht so gefordert, wie er es in den kommenden spielen erwartet. Klauß weiß: „In verschiedenen Bereichen müssen wir einiges draufpacken. Gerade im Verteidigen, in der Intensität. Da werden wir gefordert werden ohne Ende. Da müssen wir auch im Ballbesitzt besser sein, als wir es bis jetzt sein mussten.“
Die Kulisse am Sonntag wird gegen Sturm noch besser als gegen Krakau sein.
Knapp 20.000 Karten für den Liga-Schlager sind bereits verkauft. Die Erwartungen in Hütteldorf steigen wieder.
Kommentare