Schwabs Erinnerung
Stefan Schwab hatte mit PAOK Saloniki die Rovers im Play-off zur Europa League als Gegner. Der langjährige Rapid-Kapitän rechnet mit einem ganz anderen Spiel für die Hütteldorfer als gegen die mit acht Mann tief verteidigenden Wattener beim enttäuschenden 0:0 am Tivoli.
„Shamrock will mitspielen. Das ist uns entgegengekommen, und so wird es auch bei Rapid sein. Weil sie zwar Qualität haben, aber nicht gewohnt sind, mit voller Intensität früh attackiert zu werden“, erklärt der Kapitän von PAOK im KURIER-Gespräch.
Klauß bestätigt den unerwarteten Spielstil: „Sie wollen so spielen wie wir. Es ist überraschend, wenn man irischen Fußball von früher im Kopf hat. Sie spielen weder rustikal, noch sehr körperlich und auch nicht mit langen, hohen Bällen. Sie denken offensiv und wollen es mit Kurzpassspiel lösen.“
Das geht sich in der irischen Liga aus – Shamrock verpasste erst in der letzten Runde Anfang November den Titel. Und in der Conference League mit Siegen gegen Larne (Nordirland) und den New Saints (Wales).
Am Festland funktioniert es aber nicht mehr so oft. So siegte PAOK souverän mit 4:0 und 2:0. „Der Rapid-Stil wird ihnen Probleme bereiten“, kündigt Schwab an.
Es könnte im unverhofften Spitzenspiel – Platz 4 gegen den Siebenten mit sieben Punkten – aber Geduld gefragt sein: Das früheste der sechs PAOK-Tore fiel Sekunden vor dem Pausenpfiff.
Festung Wien-West
„Wir unterschätzen keinen Gegner, wir wissen aber auch um unsere Heimstärke“, betont Lukas Grgic. In elf Heimspielen in der neuen Festung Wien-West gab es seit Saisonbeginn neun Siege und nur zwei Remis (gegen Braga und den LASK).
Außerdem müssen die Rovers einen Kaltstart hinkriegen: Nach drei Wochen ohne Pflichtspiel, Kurzurlaub für die Spieler und lediglich zwei Testspielen gegen Helsinki, wird es für die Kleeblätter (das ist die Übersetzung von „Shamrock“) nicht leicht, sofort aufzublühen.
Grgic verrät als Antreiber und Lautsprecher im Team, dass Klauß am Montag länger als üblich das vergangene Spiel analysiert hat – um sicherzugehen, dass nicht noch ein 0:0 folgt: „Wir haben die Delle vom WSG-Spiel aufgearbeitet. Es geht darum, sich beim Toreschießen nicht nur auf die vier offensiven Spieler zu verlassen. Wir müssen uns dahinter besser positionieren, ihnen helfen, auch mal treffen.“
Plus, das ist eine der wenigen dauerhaften Schwächen von Rapid in dieser Saison: „Auch mal unsere Standardsituationen für ein Tor nutzen.“
Seine Stammelf umstellen wird Klauß kaum. Aber auf der Bank wird das Gedränge nach der Rückkehr der Verletzten ungewöhnlich groß. Lediglich Jansson und Mmaee fehlen noch.
Für das große Ziel Top-8 fehlen den Rapidlern noch drei, maximal vier Punkte.
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