Krammer: "Es entscheiden andere Parameter über den Trainer"

FUSSBALL TIPICO BUNDESLIGA: PK - SK RAPID WIEN: KRAMMER
Der Rapid-Präsident stärkt Trainer Djuricin und stellt die Motive der protestierenden Fanszene infrage.

"Na das haben wir wieder gebraucht." So lautete die erste Reaktion von Michael . Am Ende der stärksten Rapid-Halbzeit seit langer Zeit, beim Spielstand von 2:0, in dem für die (finanzielle) Zukunft des Vereins wichtigsten Heimspiel des Jahres präsentierte die organisierte Fanszene drei "Gogo raus"-Transparente gegen Trainer Goran Djuricin.

Im KURIER-Gespräch bezieht Rapid-Präsident Michael Krammer nach dem 3:1-Sieg im Hinspiel zum Play-off der Europa League gegen FCSB Stellung. "Allen Rapidlern muss klar sein: Es entscheiden ganz andere Parameter über den Trainer als Transparente und Rufe."

Zur Fan-Intervention zu diesem Zeitpunkt stellt Krammer bewusst eine Frage, die "alle Rapidler in Ruhe und möglichst ohne Emotion für sich beantworten sollten." Krammer: "Es soll jeder für sich entscheiden: Hilft das Rapid? Oder wird dadurch unnötig Unruhe erzeugt?"

Rapid feiert 3:1-Heimsieg

Schuss ins Knie

Krammer kennt das alte Edlinger-Zitat nach Protesten des Block West gegen die späteren Meistertrainer Hickersberger und Pacult "Rausschießen lassen wir uns niemand". Passend dazu kündigt der Mobilfunk-Manager im KURIER an, dass der Verein zusammen rücken wird: "Jetzt passiert möglicherweise das Gegenteil, von dem, was manche fordern."

Der  58-Jährige erinnert daran, dass die Saison erst vor einem Monat losgegangen ist: "Entscheidend sind und bleiben die Qualität der Arbeit und natürlich mittelfristig auch die Ergebnisse. Nach vier Bundesligarunden und bislang erfolgreichen Auftritten in den Pokalbewerben stehen wir erst in der Anfangsphase der Saison."

Wenig Kompetenz?

Vor dem Spiel hatte die Fanszene eine Erklärung zu den Protesten, die laufend wiederholt werden sollen, verteilt. Dem Präsidium wird fehlende sportliche Kompetenz vorgeworfen. Krammer antwortet: „Da müssen wir definieren, was sportliche Kompetenz ist. Kann man nur im Präsidium sitzen, wenn man selbst in der Bundesliga Fußball gespielt hat? Oder geht es auch so, wie es heute viele junge Trainer zeigen: Dass man sich mit der Materie beschäftigt, ein gewisses Wissen aneignet, Experten beschäftigt und auch dann in einem Präsidium tätig sein darf.“

Volles Vertrauen setzt Krammer in die Expertise von Fredy Bickel: „Mit Sportdirektor Bickel haben wir einen großen und anerkannten Experten, der sehr nahe dran ist am Geschehen.“

Mit der sportlichen Leistung beim 3:1 gegen den Großklub aus Bukarest war Krammer übrigens ausgesprochen zufrieden.

Mehr zu den Hintergründen der Fan-Protesten und der Zukunft bei Rapid gibt es im Samstag-KURIER.

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