Krise bei Rapid: Nach der rasanten Talfahrt muss Trainer Peter Stöger gehen
Ex-Trainer: Peter Stöger bei Rapid
Drei Siege aus den vergangenen 13 Pflichtspielen waren letztlich zu wenig: Nach nur 27 Spielen wurde Peter Stöger am Freitag nach der Rückkehr vom peinlichen 1:4 bei Rakow als Trainer von Rapid beurlaubt.
Auch Sageder muss gehen
Neben den Ergebnissen seit Oktober sorgte auch der rasante spielerische Abfall für den dafür nötigen Präsidiumsbeschluss. Auch Assistenztrainer Thomas Sageder wurde von seinen Aufgaben entbunden. Der Oberösterreicher war nach einem Hearing von Stöger ausgewählt worden und der wichtigste Assistent.
Bis auf Weiteres übernehmen wird erneut das Duo Stefan Kulovits/Luka Pavlovic. Die beiden fungierten schon nach dem Aus von Robert Klauß im Frühjahr als Interimstrainer. Pavlovic gilt als Experte für das Spiel mit dem Ball.
Seit der Jahrtausendwende waren nur drei Rapid-Trainer noch kürzer als Stöger im Amt: Michael Büskens (25 Spiele), Georg Zellhofer (23) und Damir Canadi (17).
Stöger bei Rapid: Vielversprechender Beginn
Dabei hatte die Stöger-Ära eigentlich vielversprechend begonnen. Von den ersten 15 Pflichtspielen verloren die Hütteldorfer nur das Auswärtsspiel in Györ. Bis zum Derby führten die Hütteldorfer die Tabelle souverän an, auch nach acht Runden war Rapid noch Erster in der Bundesliga.
Zwar liegen die Hütteldorfer immer noch auf dem zweiten Platz, doch der Abstand nach unten wird geringer - und die Leistungen schwächer. "So wie wir auftreten, sind wir auch keine Mannschaft", erkannte Tormann Gartler nach der Abfuhr gegen Rakow.
Nur drei Punkte trennen Rapid in der Liga vom ominösen „Strich“. Erneut droht ein nervenaufreibendes Rennen um die Meistergruppe.
Rapid in der Conference League: Letzter Platz und meiste Gegentore
Während man im ÖFB-Cup ohne Glanz alle drei Runden überstand, stehen die Hütteldorfer in der Conference League nach vier Spielen mit ebenso vielen Niederlagen auf dem letzten Platz. Zudem kassierte Rapid die meisten Gegentore aller 36 Teams.
Weiter geht's für Rapid am Sonntag auswärts gegen den formstarken LASK um Ex-Trainer Didi Kühbauer.
Geschäftsführer Sport Markus Katzer sagt: „Diese Entscheidung fällt extrem schwer, da nicht nur ich Peter Stöger und auch Thomas Sageder für ihre Expertise und ihren Charakter sehr schätze. Die Entwicklung der letzten Wochen macht diese Freistellungen aber notwendig. In den letzten zwölf Matches mussten wir achtmal den Platz als Verlierer verlassen. Wir wollten nach der letzten Länderspielpause eine Trendumkehr erreichen und waren sehr zuversichtlich das dies gelingt, leider ging die Tendenz aber sowohl beim Heimspiel gegen den GAK als auch am Donnerstag im Europacup in Polen weiter nach unten. Sowohl die letzten Resultate als auch Leistungen haben uns nun zu dieser Entscheidung veranlasst. Ich möchte mich bei Peter Stöger und Thomas Sageder für ihr Engagement bedanken, bedaure, dass unsere Zusammenarbeit viel früher als gedacht endet und wünsche beiden nur das Beste für ihre weitere Karriere. Stefan Kulovits und das weitere Betreuerteam werden jede Unterstützung haben, damit wir rasch eine Trendwende erleben.“
Der Wiener ergänzt: „Nun muss der volle Fokus auf die letzten Spiele des Jahres gelegt werden, parallel sondieren wir selbstverständlich den Markt nach geeigneten Persönlichkeiten für die Position des Cheftrainers ohne einen Schnellschuss machen zu wollen.“
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