Peinliche Vorstellung von Rapid bei Rakow: Für Stöger wird es eng

Rapid gerät in Turbulenzen
Rapid war beim 1:4 gegen Rakow so schwach, dass die mitgereisten Fans aus Protest vorzeitig den Block verließen. Trainer Peter Stöger steht jetzt im Fokus.

Das Kapitel Conference League ist so früh wie möglich vorbei: Rapid verliert auch das vierte Spiel und hat als Schlusslicht keine Chance mehr auf die Top-24.

Und auch das Kapitel Peter Stöger neigt sich einem überraschend frühen Ende zu. So wie die Wiener beim 1:4 gegen Rakow aufgetreten sind, kann  es kaum Hoffnung auf die vom Chefcoach eingeforderte schnelle Wende am Sonntag in Linz gegen den LASK geben. 

80 Kilometer liegt die Heimat von Rakow entfernt. Das schicke Kleinstadion in Sosnowiec (so eine Arena für einen Drittligisten wäre in Österreich undenkbar) wurde von den Fans aus Czestochowa aber nur zu zwei Drittel ausgefüllt. 

Mit 900 Rapid-Fans war der Block trotz der Misere in Hütteldorf voll. Bis die Fans als Zeichen des Protests im Finish kollektiv gingen.

Rakow-Trainer Marek Papszun hofft, dass er nach diesem Spiel nach Warschau zu Legia wechseln darf. Bislang legt sich der Präsident quer.  Andere Sorgen hat Peter Stöger, der gleich sechs Neue brachte. Jannes Horn ersetzte den verletzten Serge-Philippe Raux-Yao in der Dreierkette, Jonas Auer spielte links davor. Rechts außen wurde  Furkan Demir anstelle des angeschlagenen Bendeguz Bolla aufgeboten.

Das neue Zentrum bildeten Martin Ndzie und Romeo Amane. Ganz vorne sollte Janis Antiste als sechser Neuer für Unterstützung von Ercan Kara sorgen. 

Tiefer Rasen 

Der Start auf dem nach den Schneefällen ebenso tiefen wie rutschigen Rasen war noch in Ordnung. Nach einem Ndzie-Ballgewinn wurde Karas Versuch geblockt (13.).

Rapid-Coach Peter Stöger

Rapid-Coach Peter Stöger

Rakow hatte bis auf einen Amorim-Weitschuss vorerst nicht viel zu bieten. In der 23. Minute trat Makuch an. Was zuerst wie eine Schwalbe aussah, wurde vom VAR korrigiert. Ange Ahoussou war dem Stürmer etwas tollpatschig auf den Fuß gestiegen.

Haaland-Cousin Jonatan Brunes, den Rapid mehrmals gewollt, aber nicht bekommen hatte, verwertete den Elfmeter sicher (27.).

Nach dem 0:1 wurde die allgemeine Verunsicherung der Rapidler wieder stärker sichtbar. Und Polens Vizemeister wurde sogar zum Toreschießen eingeladen. Der inferiore Ahoussou verfehlte gegen Brunes. Der Top-Stürmer spielte für Lamine Diaby-Fadiga quer und schon stand es 0:2 (40.).

Die Grünen in Weiß hatten noch eine Top-Chance, um zu verkürzen. Nach einer Demir-Flanke köpfelte Antiste aus bester Position zu zentral aufs Tor (44.).

Stöger verzichtete in der Pause auf einen Wechsel, ebenso auf den Abschied vom 5-2-1-2. Und die Defensive wurde noch schwächer.

Ein Mann, drei Tore Bei einer Flanke verzichtete Auer auf Gegenwehr, der überragende Diaby-Fadiga köpfelte ein (51.). Gleich beim nächsten Angriff durfte er über sein 4:0 jubeln. Nach einem abgefälschten Schuss staubte Diaby-Fadiga ab (53.).

Als ein Corner von Bulat an die Stange ging, hatte sich Stöger bereits auf die Bank zurückgezogen (63.).

Mit drei Neuen wurde es für Rapid besser 

Nach einem Auer-Pass spitzelte Janis Antiste den Ball zum 4:1 ins Eck (75.). Als Debütant Eaden Roka  kam, sah er noch eine Chance von Seidl (86.). 

Nach dem Schlusspfiff stellten sich die Spieler, es waren auch noch „Stöger raus“-Rufe zu hören.

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