Rapid im Schnee-Chaos: "Den Schwachsinn hätten wir uns ersparen können"

Schnee-Chaos beim Abschlusstraining von Rapid im Not-Stadion
Das Abschlusstraining von Rapid für die Partie gegen Rakow ging in den Schneemassen unter. Trainer Peter Stöger ist sauer auf die UEFA.

Dieser Ausfall hat ausnahmsweise einen erfreulichen Hintergrund: Lukas Grgic wird wieder Vater und ist deswegen nicht nach Polen mitgeflogen.

Nach der Partie bei Rakow in der Conference League (18.45 Uhr) wartet das Sonntagsspiel beim LASK. Grgic will mit Glücksgefühlen in Linz wieder dabei sein. Bei Bendeguz Bolla, der wegen Hüftproblemen im vierten Spiel der Ligaphase fehlt, ist so eine schnelle Rückkehr fraglich. Dazu ist bekanntlich Abwehrchef Raux-Yao bis 2026 verletzt.

Haaland-Cousin knapp doch nicht zu Rapid 

Die umgebaute Defensive muss sich gegen Top-Stürmer Jonatan Braut Brunes bewähren. Der Cousin von Superstar Haaland stand einst ganz knapp vor einem Transfer nach Hütteldorf, im Sommer schlug dann Rakow um zwei Millionen Ablöse zu. „Da stand er wieder auf unserer Liste“, verrät Chefcoach Peter Stöger.

Für Stöger ist – bei all dem öffentlich geäußerten Vertrauen – der Auswärtsdoppelpack von besonderer Bedeutung.

Rakow ist spielstark, dagegen setzt Stöger „auf mehr Kompaktheit – die Qualität haben wir trotz der Ausfälle dafür.“

Kurioserweise hat auch der Tabellen-12. der Ligaphase ein Trainerthema: Erfolgscoach Papszun wird von Legia Warschau heftig umworben. Beim Vizemeister wird auch das 1:3 am Samstag gegen Nachzügler Gliwice mit dem Aufruhr wegen Legia erklärt.

Rapid in Kattowitz

Rapid in Kattowitz

Stadion-Chaos

Es ist generell eine kuriose Europacupreise von Rapid. Rakow, die mit fünf Punkten noch ungeschlagenen Hausherren, sind eigentlich aus Czestochowa, wo das Stadion nicht europacuptauglich ist.

Deswegen findet die Partie, in der die Hütteldorfer punkten müssen, um noch Chancen auf die Top-24 (und damit das Play-off) zu haben, im 80 Kilometer entfernten Sosnowiec statt.

Das Abschlusstraining musste nach schweren Schneefällen im winterlichen Schlesien aber abgesagt werden – um den Rasen nicht endgültig zu ruinieren. Deswegen fuhren die Rapidler nach der Landung in der Nähe von Kattowitz in das Stadthotel, aber nicht weiter nach Sosnowiec.

Für das Abschlusstraining und die von der UEFA vorgeschriebene Pressekonferenz wurde das große Silesian Stadion ausgewählt. Bis es nach der Ankunft im Hotel plötzlich hieß: Zu viel Schnee – es musste in einem Kleinstadion in Kattowitz trainiert werden.

Schnee am Trainingsplatz 

Als die Rapidler eintrafen, waren freiwillige Helfer noch damit beschäftigt, den vielen Schnee vom Feld zu bekommen. Während das Aufwärmen begann, fuhr noch ein Traktor quer übers Feld, um das Grün freizulegen.

"Diesen Schwachsinn hätten wir uns ersparen können", ärgerte sich Peter Stöger, der sich ausdrücklich bei den Helfern bedankte, aber verständlicherweise sauer auf die UEFA ist: "Alles wird vorgegeben. Sogar wer wo sitzen darf, wird überlegt."

Doch auf einen ordentlichen Trainingsplatz wurde vergessen: "Drei Stadien waren im Gespräch, wir werden durch die Gegend geschickt. Es war keine Überraschung, dass es da schneit. Wenn wir wissen, dass es so kommt, trainieren wir lieber noch in Wien und reisen später an."

Stöger trotzig: "Wir machen das Beste draus." 

Das kleine Stadion in Sosnowiec für 8.000 Zuschauer mit 900 mitgereisten Rapid-Fans sehen die Hütteldorfer erst zwei Stunden vor dem Anpfiff.

Alles in allem keine optimale Vorbereitung.

„100 Prozent“ bei Rapid

Bereits in Wien am Flughafen sprach Markus Katzer über seine nähere Zukunft. „Salzburg ist kein Thema“, betont der Sportchef. „Ich konzentriere mich zu 100 Prozent auf Rapid“.

Ein Bekenntnis, auch noch 2026 sicher für Rapid zu arbeiten, falls Red Bull weiter um ihn buhlen würde, vermied Katzer aber auch auf Nachfrage.

Was steckt dahinter?

Wie vom KURIER berichtet ist Markus Katzer nach der Absage von Andreas Schicker in der Endauswahl von Red Bull bei der Suche nach einem neuen starken Mann für Salzburg – ebenfalls auf der Shortlist befindet sich ein Kandidat aus dem Ausland.

Im Gespräch ist laut KURIER-Recherchen eine Ablöse im niedrigen siebenstelligen Bereich.

Die Führungsriege des Vereins will Katzer halten. In den vergangenen Tagen gab es viele Gespräche, auch über die Zukunft, Fehleinschätzungen aus dem Sommer und mögliche weitere Veränderungen.

Es gibt gewisses Verständnis dafür, dass das hartnäckige Werben von Red Bull dem Wiener durchaus schmeicheln könnte. Die Klubspitze würde aber auch gerne ein Bekenntnis für 2026 von Katzer hören.

Gemeinsam erfolgreich?

Der 45-Jährige versichert, „dass er bei Rapid noch nicht fertig“ sei. Neben den finanziell wertvollen Transfererfolgen der vergangenen Jahre soll es auch dauerhaften sportlichen Erfolg in der Meisterschaft geben.

Über den besten Weg dorthin dürfte noch das ein oder andere Thema auszudiskutieren sein. Die entscheidenden Gespräche finden derzeit abseits der Öffentlichkeit statt.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Markus Katzer langfristig bei Rapid bleibt, war schon einmal geringer.

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