Rapid-Beben: Katzer bei Salzburg in der Endauswahl, Stöger unter Druck

Rapid-Sportchef Katzer (l.) und Trainer Stöger
Rapid-Sportchef Markus Katzer steht auf der Salzburger Shortlist. Es geht auch um die Ablöse. Mit Trainer Peter Stöger wird die Geduld knapp.

Es wäre nicht Rapid, würde es nicht wieder mal in atemberaubender Geschwindigkeit rund gehen. Zur Erinnerung: Nach der ersten Länderspielpause war Rapid vor zwei Monaten überlegen Tabellenführer und startete mit großen Plänen in die Ligaphase der Conference League

Nach der dritten Länderspielpause und der 1:2-Blamage gegen den GAK sind die Hütteldorfer endgültig im Krisenmodus angekommen.

Passend dazu hat der VAR den Grazer Elfer zum 0:1 am Montag auch offiziell als Fehler eingestanden.

Rang 1 bis 7 im Pulk 

Das Argument „Platz zwei mit einem Punkt Rückstand“ zieht angesichts von nur drei Zählern Vorsprung auf den siebenten Platz und den WAC nicht wirklich. Da zusätzlich das von Trainer Peter Stöger angekündigte „Es wird nach der Länderspielpause eine andere Rapid zu sehen sein“ nach hinten losgegangen ist.

Die spielerischen Mängel sind ohnehin ein langfristiges wie leidiges Thema.

Aber zumindest die als oberste Prämisse eingeforderte „Intensität“ hätte mit einem ausgeruhten Kader gegen das Schlusslicht zu sehen sein müssen. Es ist schwer erklärbar, wie ein internes Match – so wie vor elf Tagen beim KURIER-Lokalaugenschein beobachtet – mit mehr Feuer über den Trainingsplatz gehen kann, als ein Heimspiel vor 19.000 frierenden Fans.

Ruhe bis Winter war der Plan 

Stöger beharrt auf den Faktor Zeit, die für einige Veränderungen nötig ist. Es war auch der klare Plan im Verein, dass bis zur Winterpause Ruhe bewahrt wird, um dann die richtigen Schlüsse ziehen zu können.

Jetzt werden bereits die Auswärtsspiele bei Rakow in Polen und am Sonntag beim seit der Rückkehr von Didi Kühbauer überragenden LASK zur Nervenprobe.

FUSSBALL-BUNDESLIGA: SK RAPID - GAK

Heikel wird genau in dieser heiklen Phase die Personalie Markus Katzer. In Salzburg wird bekanntlich seit Rouven Schröders Abgang vor sechs Wochen nach einem neuen starken Mann für den Sport gesucht. Auch Jürgen Klopp brachte sich als globaler Boss in die Vorauswahl ein.

Der klare Wunschkandidat hieß Andreas Schicker. Doch das frühere Mastermind von Sturm will in Deutschland bleiben. Am Wochenende vermeldete Hoffenheim, dass der Steirer bleibt und die Interessenten – Salzburg wie auch Wolfsburg – eine Absage erhielten.
Für Red Bull gilt das ganz sicher, zum VW-Klub könnte Schicker vielleicht später doch noch wechseln.

Katzer auf Salzburgs Shortlist 

Deswegen rückt Katzer in den Fokus. Der Rapid-Sportchef stand von Anfang an auf der Liste von Red Bull und ist nun weit nach oben gerückt. Laut KURIER-Recherchen stehen ein ausländischer Kandidat und Katzer auf der Salzburger Shortlist.

Kommentiert hat der Wiener die Lockrufe aus Salzburg bislang stets mit „Das ist kein Thema“. Auch am Freitag auf KURIER-Anfrage kam von Katzer nicht „Ich bleibe sicher“, sondern: „Mein Fokus gilt Rapid.“

Katzer und Wrabetz (r.) mit Ausblick bei Rapid.

Katzer und Wrabetz (r.) mit Ausblick bei Rapid

Fix ist, dass Rapid nach der Verlängerung seines Vertrages bis Ende 2027 zu verbessertem Gehalt nicht auch noch mit  einem Angebot aus Salzburg mitbieten  würde.

Laut KURIER-Informationen würde für Katzer – sofern er sich für einen Abschied ausspricht – eine stattliche, aber für Red Bull leistbare Ablöse verlangt werden. 

Chefscout Nino Rauch soll hingegen – so ist der Wunsch in der Vereinsspitze – auf jeden Fall in Hütteldorf gehalten werden.

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