Beim Rapid-Training kracht es, Coach Stöger freut sich: "Endlich!"
Rapid-Coach Stöger freut sich über das emotionale Training
Ein überraschender Gast beobachtete im Prater das Rapid-Training: Markus Heikkinen. Seines Zeichens Schlüsselkraft für den Meistertitel 2008 und wohl der beste Sechser der Hütteldorfer in diesem Jahrhundert.
„Zum ersten Mal nach 30 Jahren habe ich nichts zu tun. Da muss ich natürlich zu Rapid“, sagt der 47-Jährige mit dem ihm eigenen trockenen Humor, der ihn zwischen 2007 und 2013 zu einem Liebling der Mitspieler machte.
Tatsächlich will sich der Finne nach seinem Aus als Sportdirektor bei Oulu mit Amtskollegen wie Markus Katzer austauschen.
Auf dem Rasen sehen die beiden dann ein intensives internes Match über das volle Feld mit einem Traumtor von Matthias Seidl.
Es geht ordentlich zur Sache, nach einem harten Zweikampf muss der Kapitän w. o. geben.
„Nix Schlimmes“, gibt Seidl Entwarnung, während es gleich wieder kracht. Der extrem engagierte Gulliksen und Radulovic liefern sich ein Gefecht. Wenig später rempelt Grgic von hinten den Norweger nieder.
Schreiduell der Routiniers
Gegen Ende schreien sich noch Horn und Schaub an. Ob sich die (an sich besonnenen) Routiniers auch noch an die Gurgel gegangen wären, bleibt offen – Co-Trainer Sageder geht dazwischen.
Dahl (Mitte) zurück beim Rapid-Training
Lob auf Englisch
Und Peter Stöger? Der Chefcoach verlässt am Ende die Beobachterrolle, holt alle zusammen und lobt die Spieler auf Englisch ausdrücklich. Zu den ungewohnten Emotionen sagt Stöger im KURIER-Gespräch: „Endlich! Die Mannschaft lebt. Genauso soll trainiert werden.“
Der Wiener betont: „Wir wollen mehr Energie, mehr Intensität, mehr Speed. Wer voll mitzieht, erhöht seine Einsatzchancen gegen den GAK.“
Nachdem zuletzt auch halbfitte Spieler aushelfen mussten, soll nun der Konkurrenzkampf im Kader neu entfacht werden.
Dahl ist dabei, Mbuyi nicht
Dahl war im Match 30 Minuten im Einsatz und absolvierte danach 30 Minuten Sprinttraining. Bei Ndzie sieht Stöger, „dass die Fitness besser wird. Martin kriegt noch ein Zusatzprogramm.“
Auch das an sich freie Wochenende wird abgeändert: Die Spieler bekommen individualisierte Fitness-Aufgaben mit in die Freizeit.
Noch keine medizinische Freigabe hat Mbuyi bekommen. Der Stürmer glaubt, dass er „noch im November“ stürmen wird, Stöger ist mittlerweile skeptischer.
Eines versichert der Trainer: „Dass wir anders aus der Pause rauskommen, war nicht so dahergesagt. Es wird eine andere Rapid geben.“
Nur ein System? Stöger sagt nein
Ob sich auch spielerische Probleme so schnell lösen lassen? Das Ballbesitzspiel bezeichnete Stöger zuletzt als „richtig schlecht“.
Eine Vereinfachung durch die Festlegung auf ein System lehnt Stöger ab. Auch beim internen Match wurden zwei Formationen trainiert.
Rapid-Trainer Peter Stöger
Bei der Hauptversammlung am Samstag war an sich kein großer Auftritt von Stöger geplant. Der Routinier hat freilich mitbekommen, dass neben den Ergebnissen auch die spielerischen Mängel für Ärger unter den Fans gesorgt haben.
Kein "Wegducken" von Stöger
Stöger sagt zum KURIER: „Ich bin da und stelle mich den Fragen, auch kritischen. Wegducken war nie mein Ding.“
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