Überwintern auf Platz 2: Wie die Rapid-Frauen den Durchmarsch planen

Jubel bei den Rapid-Frauen
Die Rapid-Frauen wollen nach dem Aufstieg auch in der 2. Liga den Titel, liegen zur Hälfte aber hinter den Wildcats. Wie im Winter das Überholmanöver gelingen soll.

Mit einem hart erkämpften 3:2-Sieg gegen Pinzgau Saalfelden verabschiedeten sich die Rapid-Frauen in die Winterpause. Der Aufsteiger liegt in der 2. Liga auf Rang zwei, sechs Punkte vor den mit einigen US-Amerikanerinnen verstärkten Pinzgauerinnen, nur einen Zähler hinter den Wildcats aus der Steiermark.

27 Punkte wurden mit neun Siegen in den ersten elf Partien der Zwölferliga erspielt.

ÖFB 2. Frauen Bundesliga 2025/26 - 2nd round - SK Rapid vs SG Geretsberg/Bürmoos

Viel Aufwand für neue Frauen-Sektion 

Das klingt gut und nach erfolgreicher Arbeit. Doch für Jubel würde am Ende der Saison in Hütteldorf nur Platz eins sorgen. Denn der Durchmarsch ist eingeplant und das klare Ziel der mit viel Aufwand aufgebauten Frauen-Sektion.

„Es wurde viel Arbeit investiert, um es gleich im ersten Anlauf zu schaffen. Wir werden sehen, ob es klappt“, sagte Matias Costa, der als sich als stellvertretender sportlicher Leiter hauptsächlich um die Frauen kümmert, im Sommer.

Spät eingestiegen

Dass es überhaupt so lange dauert, bis die Frauen ganz oben mitspielen könnten, lag an zwei Gründen.

Der eine: Im Verein gab es lange keine Mehrheit dafür, eine Frauen-Sektion aufzubauen. Der fehlende (Trainings-)Platz wurde als Hauptargument angeführt. Erst nach dem Bau des Trainingszentrums im Prater wurde im Sommer 2022 beschlossen, bei den Frauen zu starten.

Steffen Hofmann rückte dann bei der Zusammenstellung des neuen Präsidiums im Herbst 2022 das Projekt weit nach oben bei seinen Agenden.

Zweitens wurde bewusst die Chance ausgelassen, ganz oben zu starten. Durch eine Kooperation, wie sie viele Vereine eingegangen sind, hätte ein Erstligist „übernommen“ werden können.

Zuletzt gab es dieses Modell mit Red Bull in Bergheim: Die noch später eingestiegenen Salzburgerinnen bestreiten ihre erste Halbsaison ganz oben und etablieren sich gleich im Mittelfeld der Bundesliga.

Neulengbach war interessiert 

In Hütteldorf gab es hingegen eine klare Mehrheit dafür, von unten weg selbst Frauen-Teams aufzubauen. Das Angebot von Neulengbach, mit dem auch farblich gut passenden, früheren Frauen-Serienmeister, westlich von Wien zusammenzugehen, wurde 2023 dankend abgelehnt.

Nach einem Aufbau- und Sichtungsjahr startete Rapid 2024 in der Wiener Liga und wurde souverän Meister. Da danach noch eine Relegation um den Aufstieg (gegen Burgenland- und NÖ-Teams) gespielt werden musste, war die erste Saison rekordverdächtig lange und die Sommer-Pause extrem kurz.

Müde geworden

Hier sehen die Verantwortlichen auch einen Mitgrund, warum in den letzten Runden Platz eins an die Wildcats abgegeben werden musste. Gelang zum Auftakt in der Steiermark noch ein 3:0-Sieg für Rapid, haben die Krottendorferinnen danach nicht mehr verloren.

Die Rapidlerinnen wurden hingegen müde, gegen die Traditionsklubs Landhaus und Wacker Innsbruck gab es keine Punkte.

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Faktor Winterpause 

Gut möglich, dass die Vorentscheidung um den Aufstieg bereits im ersten Frühjahrsspiel fällt. Rapid gibt dem Team um Trainerin Katja Gürtler alle Möglichkeiten, um sich im Winter bestmöglich auf das Duell Zweiter gegen Erster am 15. Februar vorzubereiten. 

Das sollte gegen die Wildcats, die zwar ein starkes, eingespieltes Team stellen, aber bei der Infrastruktur besonders im Winter klar unterlegen sind, ein großer Vorteil werden.

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