Die Rapid-Frauen haben den Durchblick für den Durchmarsch

Lang hat es gedauert, bis Rapid sich zu den Frauen bekannte. Dafür läuft es jetzt umso besser. Gleich in der ersten Saison dominiert die Frauenmannschaft der Grün-Weißen die Wiener Landesliga (3. Leistungsstufe), steht mit acht Siegen aus acht Spielen an der Spitze. Der Aufstieg scheint nur noch Formsache, doch Rapid will mehr. Dabei soll den Frauen auch das immer professioneller werdende Umfeld helfen.
„Ein bisschen erwartbar“ sei die Dominanz schon gewesen, sagt Trainerin Katja Gürtler. Sie ist sich sicher: „Wir hätten sogar in der zweiten Liga oben mitgespielt.“ Ob der anvisierte Durchmarsch in die Bundesliga gelingt, bleibt abzuwarten. Gürtler: „Jetzt wollen wir einmal den Aufstieg in die 2. Liga schaffen. Aber ja, wir wollen so schnell wie möglich ganz nach oben.“
Professionelle Analyse
Allgemein ist die 35-Jährige sehr zufrieden mit der Entwicklung der Frauenabteilung in Hütteldorf. „Es brennen alle für dieses Projekt, die Struktur wächst.“ So werden den Amateur-Spielerinnen in vielen Bereichen professionelle Rahmenbedingungen geboten. Wie zum Beispiel die Kamerasysteme zur Videoanalyse. „Das ist im Frauen-Fußball keine Selbstverständlichkeit“, weiß Gürtler.
Möglich macht es „Zone 14“, das Kamerasysteme zu erschwinglichen Preisen anbietet: „Das hilft uns auf jeden Fall, professioneller zu arbeiten.“

Zone-14-Kameras zur Video-Analyse
Sie hat auch einen eigenen Videoanalysten an ihrer Seite. „Er bereitet mir das Spiel auf, die Analyse mache ich dann selbst.“ Wie ihre Schützlinge davon profitieren? „Wir haben eine eigene App. Jede Spielerin kann sich dann alle ihre Ballkontakte anschauen.“
Allgemein sieht Gürtler zwar Fortschritte im Frauenfußball, es geht ihr jedoch zu langsam. „In Österreich wartet man, dass Frauenfußball attraktiver wird, dann würde man vielleicht Geld geben.“ Sie würde sich wünschen, dass es hier mehr Vorleistungen geben würde. Wie zum Beispiel in England: „Dort werden zuerst ordentliche Gehälter gezahlt und ordentliche TV-Übertragungen geliefert.“
Hoffnung auf Wiener Derby 2026
In Österreich wünscht sie sich bessere Rahmenbedingungen für die Spielerinnen und damit attraktivere Ligen. Wozu sie auch selbst was beitragen kann: „Wenn wir oben sind, gibt’s endlich auch bei den Frauen ein Wiener Derby.“ Wenn der Durchmarsch gelingt, schon im Herbst 2026.
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