Es ist natürlich immer ein Kosten-Nutzen-Thema. Eine Öffnung kostet Geld, aber es ist durchaus ein Fernziel, im Stadion zu spielen, wenn wir attraktive Gegner haben.
Rapid startet in der dritten Spielklasse. Wie schnell wollen Sie in die zweite Liga aufsteigen?
Im Idealfall nach dem ersten Jahr. Wir haben versucht, unser Team so aufzustellen, dass wir konkurrenzfähig sind für die Landesliga. Ich glaube, das ist uns ganz gut geglückt. Jetzt wollen wir das erste Jahr als Meisterinnen schaffen.
Danach wäre noch ein Aufstieg notwendig, um in die oberste Spielklasse zu kommen. Soll das auch in einem Jahr klappen?
Das Ziel ist es. Aber die zweite Liga ist schon eine richtig gute Liga und der Weg ist weit – aber machbar, wenn man die richtigen Schlüsse zieht und natürlich den Kader auch noch verstärkt.
Rapid in der Champions League?
Ein Ziel wäre früher oder später auch die Königsklasse. Rapid in der Champions League – das klingt in Hütteldorf sicher gut?
Ja, das klingt gut. Aber da bin ich schon ein bisschen vorsichtiger. Ja, es ist unsere Vision. Und wir haben immer gesagt als Rapid: Wenn wir es machen, machen wir es gut. Deswegen muss es auch die Vision sein, dass man dorthin kommt. Aber wir sind jetzt auch relativ spät dran. Das ist kein Geheimnis. Andere Klubs haben da schon viele Erfahrungen gemacht. Aber wir werden auch dafür sehr viel geben.
Eigentlich hat man in Hütteldorf in den letzten Wochen Aufbruchstimmung wahrgenommen, doch dann kamen die Derby-Turbulenzen. Wie sehr tangiert das auch das Frauenteam?
Ich glaube nicht so sehr. Wir haben das natürlich beim Training kurz angesprochen. Einfach auch, um zu sagen, dass der Verein sich klar gegen jegliche Diskriminierung ausspricht. Das wollte ich noch einmal vermitteln. Damit war das aber für uns abgehandelt. Wir konzentrieren uns auf unsere Aufgaben.
Ihr Team setzt sich aus erfahrenen Spielerinnen und jungen Talenten zusammen. Wie wichtig ist da jemand wie Carina Wenninger, die sehr viel Erfahrung mitbringt?
Für dieses neue Team ist sie extrem wichtig. Wir haben junge Spielerinnen, denen es noch an Spielerfahrung fehlt. Wenn man da die Carina als Abwehrchefin dabei hat, dann ist das ein extrem großer Mehrwert.
Einige Spielerinnen sind Studentinnen oder Schülerinnen. Andere arbeiten nebenbei Vollzeit. In der Liga werden sie Punkteprämien erhalten. Wird es irgendwann möglich sein, dass beim Rapid-Frauenteam Profibetrieb herrscht?
Die Frage ist, wie man „Profibetrieb“ definiert. Ich glaube, dass man es den Spielerinnen ermöglichen kann, so viel Geld zu verdienen, dass sie sich eine Zeit lang auf den Fußball konzentrieren können. Der Frauenfußball soll gesund wachsen und ein nachhaltiges Projekt sein – man muss also die Gelder, die man ausschüttet, auch einnehmen.
Auch Sie selbst arbeiten Vollzeit. Auch wenn das männliche Trainer selten gefragt wird: Wie sehr sind die abendlichen Trainings und Matches am Wochenende mit Ihrer Familie (zwei Kleinkinder, Anm.) zu vereinbaren?
Indem mein Mann dann zu Hause ist. Wir haben außerdem viel Unterstützung von den Großeltern. So lange uns keine Grippewelle heimsucht, ist das möglich. Aber ich glaube, da geht es vielen Familien ähnlich.
Kommentare