"Extrem schnell gegangen": Wie Atalan beim WAC statt Pacult übernimmt

WAC-Präsident Riegler und der neue Trainer Atalan (r.)
Der WAC verabschiedet nach einem Monat Peter Pacult und setzt auf Ismail Atalan. Eine Kehrtwende, die der deutsche Trainer im KURIER erklärt.

Nach nur einem Monat war für Peter Pacult Schluss.

Das klingt nach einem Rekord, ist es für den Wiener aber nicht. Der 66-Jährige war 2015 bei Zavrc sogar nur 18 Tage und zwei Spiele lang im Amt.

Der Nachfolger von Didi Kühbauer, der von WAC-Präsident Dietmar Riegler als Wunschkandidat auserkoren worden war, ist überrascht vom schnellen Aus nach nur fünf Partien. In einem Gespräch mit Riegler wurde vereinbart, dass die Trennung einvernehmlich sein soll – und daher keine der beiden Seiten öffentlich mit Schmutz wirft. Pacult will sich daran halten.

Riegler berichtete von Problemen 

Dass wesentliche Teile der Mannschaft mit Pacults Stil Probleme hätten, war von Riegler bereits via Sky vor dem finalen 1:2 gegen Hartberg zu hören.

Umso überraschender wirkt im Rückblick die Wahl der Lavanttaler.

Dass Kühbauer zwar forsch auftritt, aber immer für seine Spieler da sein will, während Pacult ein bewusst distanziertes Verhältnis zu den Kickern pflegt und nur spricht, wenn er es für wichtig erachtet, sollte eigentlich allen in der Fußball-Szene bekannt sein.

Und ändern wird sich der knorrige Floridsdorfer mit 66 Jahren auch nicht mehr.

FUSSBALL: ADMIRAL BUNDESLIGA/10. RUNDE: RZ PELLETS WAC - SV OBERBANK RIED

Offen und offensiv

Jetzt kommt die Kehrtwende. Ismail Atalan übernimmt in Wolfsberg. Der Deutsche mit kurdischen Wurzeln ist ein extrem offener, kommunikativer Typ, der riskanten Offensivfußball liebt. Mit einem günstigen Kapfenberger Kader und vielen Talenten schaffte der 45-Jährige Rang drei, machte mit Saisonende aber in der 2. Liga Schluss.

Es war kurzfristig und ist extrem schnell gegangen. Dienstagabend gab es eine Einigung. Die Bundesliga war mein Ziel“, erzählt Atalan im KURIER-Gespräch.

Der ehemalige Kurzzeit-Trainer von Bochum reiste noch einmal zurück nach Münster, um ab dem ersten Training Donnerstagnachmittag ausgerüstet zu sein für die ersten Wochen in Kärnten.

Risiko statt Umschalten?

Sein Plan, nachdem der WAC Erfolge mit perfekten Umschaltmomenten kreiert hatte? „Jetzt geht es nicht darum, was ich als Trainer kann und will, sondern, was der Mannschaft hilft“, sagt Atalan, der nur nach vorne blicken will: „Ich will nicht hören, was falsch lief, sondern alle kennenlernen.“

Und der Offensivfußball? „Das ist ein mittelfristiges Ziel. Jetzt richte ich mich nur nach den Jungs.“

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