Rapid nach dem 1:0 gegen Fiorentina: "Mit den Fans eine Macht"

FUSSBALL - CONFERENCE LEAGUE - PLAY-OFF: SK RAPID WIEN - AC FIORENTINA
Die Hütteldorfer waren begeistert von der Stimmung der 23.000 Fans. Trainer Barisic: "Ich habe das noch nie erlebt in diesem Stadion"

Die Stimmung in Hütteldorf nach drei Spielen, drei Siegen und einem Torverhältnis von 11:0 glich sich am späten Donnerstagabend der meteorologischen Lage über Wien an.

Das 1:0 gegen die Serie-A-Mannschaft Fiorentina war nicht nur ein Achtungserfolg und ließ das Stimmungsbarometer bei Rapid nach oben ausschlagen, es soll auch wie ein Kitt gegen die Risse im Verein, die durch Zweifel der letzten Monate und Jahre entstanden sind. 

Trainer Zoran Barisic fühlte sich nach dem Spiel sichtlich wohl, schwärmte vom Klang der italienischen Sprache bei der Übersetzung für die rund 20 Journalisten aus Italien. Und er betonte: "Wenn man sich die Stimmung anschaut, dann war die unglaublich. Ich habe das noch nie erlebt in diesem Stadion." Der Erfolg eint den Verein: "Die Mannschaft hat es geschafft, die Zuschauer glücklich zu machen. Das ist das Allerwichtigste. Wir haben uns vor der Saison darauf verständigt, dass das unser Ziel ist."

Das Ziel in diesem Spiel war es, die Chancen für das Rückspiel offen zu halten.  

"Gazzetta dello Sport": "Das europäische Abenteuer des AC Fiorentina beginnt unter keinem guten Stern. Die Toskaner werden von einer qualitativ klar unterlegenen Mannschaft besiegt. Rapid bleibt seinem Namen treu und siegt, indem es AC Fiorentina sein Tempo aufzwingt. Der Trainer der Wiener, Zoran Barisic, hat den richtigen Schlüssel gefunden, um die Florentiner in Schwierigkeiten zu versetzen".

"Corriere dello Sport": "Nichts ist verloren, aber man darf nicht Fehler wie jene begehen, die Rapid Wien den entscheidenden Elfmeter geschenkt haben. Das nächste Match in Florenz wird wieder einmal ein entscheidendes Duell werden, um in Europa zu bleiben. In einer Woche muss AC Fiorentina klare Ideen, schnellere Beine und einen klaren Kopf haben, will es die Niederlage in Wien wett machen".

"Tuttosport": "Rapid Wien spielt unter dem Niveau der Toskaner, zeigt aber mehr Angriffslust dank Spieler, die auch von den eigenen Fans stark angefeuert werden. Ein Elfmeter Grülls verurteilt AC Fiorentina, der in der kommenden Woche auf diesen Fehlstart unbedingt reagieren muss, will die Mannschaft in Europa weitermachen".

"Corriere della Sera": "AC Fiorentina verliert gegen Rapid Wien, eine Mannschaft, die mehr Tempo und eine bessere Form seiner Spieler vorweisen kann. Die Florentiner sind zu langsam, nervös und naiv. Die Wiener greifen an, AC Fiorentina begeht zu viele Fehler, nichts funktioniert wirklich".

"La Stampa": "Fehlstart in Europa: Der Weg von AC Fiorentina in der Conference League wird von Anfang an steil. Die Toskaner verlieren wegen ihres zu schwachem Tempos. Rapid Wien ist zwar kein außerordentlicher Gegner, ist aber in guter Form und kann dank der Geschwindigkeit einiger Spieler wie Schick Fiorentina in Schwierigkeiten versetzen".

"Il Messaggero": "Rapid Wien hatte seit dem 19. September 1990 keine italienische Mannschaft mehr besiegt, und zwar seit dem 2:1 gegen Inter Mailand im UEFA-Cup. Nach fast 33 Jahren stürzt AC Fiorentina überraschend in Wien, nach einer schlechten ersten Halbzeit und einer Fortsetzung, in der die Mannschaft nicht den Weg zum Tor findet. Die Alarmglocken ertönen, doch nächste Woche hat AC Fiorentina die Möglichkeit einer Revanche".

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Trainer Barisic

Der Eigenbaumeister 

Der Coach kam nicht umhin, auch seine eigene Stärke hervorzustreichen.  "Da waren fünf Spieler in der Startelf, die wir in unserer Akademie selbst entwickelt haben. Ich muss das betonen: Das ist nicht selbstverständlich."

Einer von diesen Spielern war Verteidiger Leo Querfeld, der sich wohl in jedem Luftduell gegen die robusten Fiorentina-Angreifer durchsetzte: "Ich war ganz gut in den Zweikämpfen. Aber als Mannschaft war das eine grandiose Leistung. Jeder ist an seine Grenzen gegangen."

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Zweikampfsieger Querfeld

Der Gegner habe zwar Ballbesitzphasen gehabt, "aber nur in den nicht gefährlichen Zonen". Die Atmosphäre war für die Speiler beeindruckend: "Die Stimmung war atemberaubend, das hat uns speziell in der ewig langen Nachspielzeit geholfen."

Tormann Niki Hedl, der mit einem Reflex am Ende die Null hielt, meinte: "Wir haben das Herz auf dem Platz gelassenWir haben gewusst, dass es nicht einfach wird, aber auch, dass wir nicht leicht zu schlagen sind."

Routinier Thorsten Schick dachte schon an das Rückspiel kommenden Donnerstag (20 Uhr):  "Die Stimmung war unglaublich. Aber wir haben erst die Hälfte erledigt. Ich hoffe, dass viele unserer Fans nach Florenz mitkommen. Mit den Fans können wir eine Macht sein. Man hat gesehen, dass wir mit Leidenschaft Qualität kompensieren können."

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