Was haben Sie aus den letzten Wochen gelernt?
Dass man immer reflektieren und die Dinge ansprechen muss – vor allem in Phasen, in denen es gut läuft. Manchmal lässt man es laufen. Da sollte man den Hebel ansetzen.
Was ist für Rapid in der Meistergruppe möglich?
Ganz wichtig ist, dass man bei den Dingen bleibt, die man sagt. Wir wollten den Abstand nach ganz vorne schließen, das gilt nach wie vor. Es steckt viel in der Mannschaft, wichtig ist, dass wir die Konstanz finden in den nächsten Wochen. Nur dann ist viel möglich.
Wann wäre für Rapid die Saison am Ende eine gute?
Wir sind in zwei Bewerben im Einsatz. Im Europacup haben wir mit Djurgarden einen Gegner auf Augenhöhe, eine 50:50-Chance. In der Liga ist vieles möglich durch die Punkteteilung.
Wie schwierig sind Verhandlungen mit interessanten Spielern, wenn man nicht weiß, ob man kommende Saison im Europacup spielt?
Darum waren die Top 6 jetzt so wichtig, weil die Chance auf einen Europacup-Startplatz damit gestiegen ist. Und budgetär erleichtert das einiges. Wir haben schon einige Argumente.
Auf Social Media wurde ein Transparent im Block West diskutiert mit der Botschaft „All Cops Are Bastards“. Was sagt der Verein dazu?
Da habe ich eine ganz klare Meinung. Vorweg muss man differenzieren zwischen einem Transparent und einer Tür, die man – wie in Hartberg – ausbaut und auf die Polizei wirft. Man muss die Täter ausforschen und hart bestrafen.
Was kann Rapid darüber hinaus tun, damit abseits des Rasens Ruhe endlich herrscht? Ruhe, die der sportliche Bereich braucht.
Als Geschäftsführer Sport kann ich ein Argument beitragen. Die beste Medizin wäre sportlicher Erfolg. Wichtig ist der ständige Dialog. Es ist eine kleine Gruppe, die Radau macht, und dann gibt es die vielen, die uns wie gewohnt toll unterstützen.
Die kleine Gruppe schadet dem Sport. Es gibt Sektorensperren oder keine Auswärtsfans bei Derbys.
Es kostet auch sehr viel Geld, das ärgert mich richtig. Wir haben uns noch nie zu Zahlen geäußert. Aber dieser Vorfall in Hartberg kostet einen Isak Jansson. Das ärgert und belastet.
Gibt es einen Tag, an denen Sie nicht an Rapid denken?
Nein, den gibt es nicht.
Müssten Sie dazu das Telefon wegsperren?
Nein, das hat damit gar nichts zu tun, weil ich das Telefon schon weglegen kann. Vielmehr ist Rapid ein zentraler Punkt in meinem Leben. Dafür macht mir die Arbeit zu sehr Spaß. Ich bin stressresistent, habe einen geregelten Tagesablauf und lasse mich generell nicht wirklich stressen.
Wie schalten Sie ab?
Die ersten zwei Stunden am Tag gehören mir, mit Lesen und Sport. Dann habe ich die Energie für den Tag. Ich gehe relativ früh schlafen und schaue auf die Ernährung.
Bleibt Zeit für Sport?
Ja, aber es hat sich verschoben. Ich war ein Sport-Freak, habe einen Triathlon ohne Training gemacht. Das war nach meiner aktiven Zeit. Es wird aber weniger, man wird ja älter. Letztens war ich 30 Minuten laufen und hatte einen Muskelfaserriss in der Wade. Das Sitzen im Büro und weniger Bewegung sind nicht gut.
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