Rapid: Volles Haus nach dem Selbstfaller und die Sorge vor dem Virus

Neue Rolle: Dass Trainer Stöger auch grantig werden kann, war in Györ zu sehen.
Sechs Mal wurde seit der Ligareform der Umweg über das Play-off um das letzte Europacup-Ticket genommen. Das große Ziel für diesen Extra-Aufwand – die Qualifikation für einen europäischen Hauptbewerb – hat drei Monate später allerdings noch nie ein österreichischer Verein erreicht.
Am knappsten war Rapid dran, 2022 kurioserweise gegen Vaduz.
Ein Scheitern gegen Györ wäre keine mit dem peinlichen 0:1 gegen den Fußballzwerg aus Liechtenstein vergleichbare Blamage, aber doch ein heftiger Rückschlag, der die Pläne der Hütteldorfer umstoßen würde. Denn der Kader ist für die Ligaphase der Conference League ausgerichtet.
So wie es Marco Tilio beweist: Der Flügelstürmer aus Australien absolviert gerade die Medizinchecks und wird um eine siebenstellige Ablöse von Celtic gekauft.

Ausverkauftes Haus
Um das Play-off nach dem 1:2 in Ungarn noch zu drehen, dürfen die Rapidler auf den Anhang bauen.
Die Karten für die millionenschwere Entscheidung sind bereits jetzt – bis auf den VIP-Klub – vergriffen. Ein ausverkauftes Haus soll die Wende bringen.
Und ein konzentrierterer Auftritt.
Peter Stöger war noch auf dem von einem Rasenpilz zerstörten Spielfeld in neuer Rolle zu sehen. Erstmals nach zwei Monaten (und nach der ersten Niederlage im neunten Pflichtspiel) kamen vom Trainer gleich im Kreis mit seinen Kickern scharfe, kritische Worte.

„Bei allen Freiheiten, die von uns die Spieler bekommen, aber das geht nicht“, ärgerte sich Stöger über leichtsinnige Fehlpässe im Zentrum – wie vor den Gegentoren – und zu ausgiebiges taktisches Eigenleben vor der Pause: „Das war so nicht besprochen. Diesmal sind wir auch im Ergebnis bestraft worden. Auf Dauer werden wir das nicht akzeptieren.“
"Anzeichen leichter Grippe"
Vielleicht hatte die Leistung mancher Spieler auch mit einem Virus zu tun. „Anzeichen leichter Grippe“, ortete Stöger bei einigen Kickern beim Wiedersehen im Trainingszentrum.
„Aber das könnte auch mit der Extrembelastung zu tun haben.“
Beim Cupsieger gefordert
Diese betrifft ebenso Sonntagsgegner WAC, der gegen Nikosia weniger Großchancen als Rapid in Györ hatte, aber 2:1 gewinnen konnte.
„Für beide Teams ist das Rückspiel am Donnerstag sehr wichtig, aber genauso das Duell am Sonntag. Es wird also der Fokus auf beide Partien gelegt werden“, sagt Stöger, der kurzfristig über das Rotationsausmaß entscheiden wird.
Je nachdem, ob es tatsächlich Rapidler gibt, die krank ausfallen.
Lob gibt es für die Stärken der Mannschaft seines früheren Teamkollegen Didi Kühbauer: „Der WAC als Cupsieger und Titelkandidat war kein Zufall. Ein Gegner, der für alle unangenehm ist und nach den Ballgewinnen viele starke Lösungen hat.“
Drei Duelle gab es 2025 bereits, alle hat der WAC gewonnen.
Kommentare