Rapid-Kapitän Guido Burgstaller: "Es knackt an meinem Körper"

Rapid-Kapitän Guido Burgstaller
Guido Burgstaller greift mit 35 noch einmal an. Der Rapid-Kapitän verrät seine Meinung zu den Transfers, die persönliche Schwachstelle und welcher Ex-Kollege faul war.

Als „ständiges Auf und Ab“ beschreibt Guido Burgstaller die vergangene Saison. Das trifft auf Rapid genauso wie auf den Kapitän selbst zu, der von Verletzungssorgen geplagt war.

Im Trainingslager in Freistadt erklärt der 35-Jährige, warum es kommende Saison wieder bergauf gehen soll.

KURIER: Läuft gerade Ihre letzte Sommervorbereitung?

Guido Burgstaller: Ich fühle mich körperlich wohl, deswegen will ich mit dieser Entscheidung noch zuwarten. Der Plan ist jedenfalls, nicht irgendwo nach Rapid noch herumzukicken, sondern auf hohem Niveau aufzuhören.

Rapid-Kapitän Guido Burgstaller: "Es knackt an meinem Körper"

Trainer Klauß setzt auf eine besonders intensive Vorbereitung. Ändert sich etwas für Sie als Routinier?

Es knackt an meinem Körper. Ich spüre es schon mit 35 nach fast 20 Jahren als Profi: Ich komme in der Früh nicht mehr so leicht aus dem Bett hoch und spüre Abnützungen. Aber das ist ganz normal.

Hätten Sie mit ihrer langwierigen Verletzung am Muskelansatz bei den Adduktoren anders umgehen sollen?

Es ist nicht optimal gelaufen, das hat mich sehr genervt. Ich habe zwischen Schambein, Adduktoren und Bauch meine Schwachstelle. Deswegen ist sicher, dass ich in dieser Region wieder Probleme bekommen werde. Aber wir wollen es diese Saison gemeinsam mit den Physiotherapeuten besser steuern.

Wie fit sind Sie jetzt?

Ich trainiere voll mit und brauche das für meinen Spielstil auch: Wenn mir der Rhythmus fehlt, sind meine Leistungen auch nicht so gut.

Rapid-Kapitän Guido Burgstaller

Rapid-Kapitän Guido Burgstaller

Was hat sich mit dem neuen Athletiktrainer David Lechner geändert?

Für mich nicht viel – ich kenne nach meiner langen Karriere wirklich schon alle Übungen (lacht). Wichtig ist, dass David auch nachfragt, was uns guttut. Vor allem bei den Alten wie mir.

Wurde Rapid durch die vielen Transfers besser?

Mit Grüll und Querfeld haben wir zwei richtig gute Spieler verloren, die auch für die Mentalität wichtig machen. Mit den Transfers wurden die Hausaufgaben gemacht. Über die Rückkehr von Louis Schaub freue ich mich besonders. Er ist richtig gereift. Natürlich wollen wir besser werden. Dafür wird wichtig sein, dass sich die Neuen schnell integrieren.

Was halten Sie vom neuen 4-2-2-2-System von Trainer Klauß?

Wir haben darüber gesprochen, was er sich vorstellt. Mit zwei Stürmern gibt es Vor- und Nachteile – da geht es um Nuancen. Auf Schalke und St. Pauli hat es mit zwei Stürmern für mich jedenfalls sehr gut gepasst.

Sie haben stets versucht, Fally Mayulu besser ins Spiel zu integrieren. Welche Entwicklung erwarten Sie von ihm nach seinem 3,5-Millionen-Transfer zu Bristol?

Ich bin tatsächlich sehr gespannt, weil Fally so viel mitbringt. Sein Abschluss ist stark, der Körper ist unglaublich. Aber man musste ihn zu seinem Glück zwingen.

Wie meinen Sie das?

Fally war manchmal faul, er hat immer wieder einen Tritt in den Hintern benötigt. Wenn er da in England zulegt, setzt er sich auch durch.

Mayulu stürmt künftig für Sturm

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Im Trainingslager sind besonders viele Junge mit. Wie sehen Sie diese Entwicklung?

Wir haben wirklich viele Junge. Von Sattlberger und Oswald, die schon etabliert sind, bis zu Talenten wie Zivkovic oder Tambwe-Kasengele. Sie alle bekommen die echte Chance, sich bei Rapid zu beweisen. Das war bei diesem Verein nicht immer so.

Was soll sich im Vergleich zu den Vor-Saisonen ändern?

Wir hatten viele gute Spiele, aber nach dem Einbruch im April richtig schlechte. Ein Grund waren die vielen Verletzten, ein anderer das verlorene Cup-Finale. Das war für einige ein echter Knacks. Wir brauchen jedenfalls mehr Konstanz und ich habe eine Hoffnung, wie das besser werden kann.

Und zwar?

Ab einer bestimmten Zahl an Ausfällen konnten wir das nicht mehr von der Bank weg kompensieren. Jetzt haben wir einen breiteren Kader.

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