Rapid gewinnt in Wr. Neustadt

Goldtorschütze: Robert Beric (links) erzielte für Rapid den einzigen Treffer des Tages
Der Vorletzte hätte sich die Führung verdient, ehe die Wiener aufkamen und Beric zum 1:0 traf

Der WAC bot Rapid mit dem 3:2-Überraschungssieg die nächste Chance, nach einem Umfaller von Salzburg im Sonntagsspiel dem Meister näherzurücken. Wie vor zwei Wochen beim Wiener Derby hätten sich die Hütteldorfer beinahe selbst ausgespielt. Doch eine deutliche Leistungssteigerung in Hälfte zwei sollte gegen Wiener Neustadt zum Sieg reichen.

Bei Rapid hatten die beiden Hofmanns zurück in die Startelf gedrängt. Aber nur einer, der zuletzt gesperrte Maximilian, wurde von Trainer Zoran Barisic auch aufgeboten: Die gegen Grödig wie aus einem Guss funktionierende Offensivreihe sollte nicht zerrissen werden.

Schaub verletzt

Doch an die Leistung vom 4:0 konnte nicht angeschlossen werden. Gefährlich wurden vorerst nur die gut organisierten und kampfstarken Wiener Neustädter. Noch in Hälfte eins kam Steffen Hofmann doch zum Einsatz – der Kapitän wurde für den verletzten Louis Schaub eingetauscht – und brachte die Wende.

Zuvor hatte der Deutsche von der Bank aus zwei Mal die Beinahe-Führung für die Gastgeber gesehen, die sich mit der holprigen Wiese viel besser anfreunden konnten. Nach Fehlern von Mario Pavelic und Mario Sonnleitner gab es in Minute 17 Eckball. Mattias Sereinig stieg hoch, köpfelte ein und jubelte.
Doch nur kurz: Schiedsrichter Andreas Kollegger hatte ein Vergehen gesehen. Welches, war auch nach dem TV-Studium rätselhaft.

99 km/h

In Minute 28 zog der starke Ex-Rapidler Dominik Hofbauer aus 32 Metern ab. Auf 99 km/h beschleunigte der Schuss des bei Zweitligist St. Pölten nicht mehr geschätzten Mittelfeldspielers. Via Latte kratzte der Ball gerade noch die Linie, das Schiedsrichterteam ließ also zurecht weiterspielen.
Bei der einzigen Rapid-Chance verzögerte Schaub den Schuss und verletzte sich schließlich im Zweikampf am Mittelfußknochen (37.). Sportdirektor Andreas Müller tobte in der Pause: „Das ist eine Katastrophe. Keine Einstellung zum Gegner, keine Einstellung zum Platz – das kann nicht Rapid sein.“ Die Kabinenpredigt dürfte ähnlich ausgefallen sein und zeigte sofort Wirkung: Philipp Schobesberger wuselte durch den Strafraum, wurde abgeblockt, wuselte weiter – und fand Robert Beric, der in gewohnter Manier aus vier Metern den Ball über die Linie drückte (48.).

Chance um Chance

Rapid hat damit in zwölf aufeinanderfolgenden Spielen getroffen. Die Gastgeber reagierten vor 4280 Zuschauern geschockt. Direkt nach der Auflage erkämpfte Hofmann den Ball und sorgte fast für die Vorentscheidung.

Plötzlich lief die flotte Partie wie auf einer schiefen Ebene. Die Rapidler kamen laufend zu Chancen – und vergaben sie auch. Die besten Möglichkeiten im Überblick: Beric (54.), Sonnleitner (70., 71.), Pavelic (72.). Kurios wurde es zu Beginn der Rapid-Viertelstunde: Adam Susac kratzte einen Versuch von Schobesberger von der Linie, Pavelic knallte den Nachschuss aus fünf Metern an die Latte.
Es sollte sich nicht rächen. Beim einzigen Schuss des Abstiegskandidaten nach der Pause, in Minute 88 von Hofbauer, hielt Jan Novota den Zu-Null-Sieg fest.

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