Die Vienna ist der älteste Verein Österreichs, dann kommt der am 8. Jänner 1899 gegründete SK Rapid. Weniger bekannt ist der Name des drittältesten noch bestehenden Fußballvereins in Österreich: Das ist der am 12. März 1899 gegründete SC Herzogenburg.
Anlässlich des 125-Jahr-Jubiläums beider Vereine kommt es am Freitag (18 Uhr) in Herzogenburg zum ersten Test der Rapidler für die neue Saison. 1.400 Tickets sind aufgelegt, Restkarten sind noch erhältlich. Aufgrund des erwarteten Andrangs wurde der Einlass auf 16 Uhr vorverlegt.
Abstieg an der Traisen
Für den Traditionsverein aus dem Traisental gab es zuletzt noch weniger zu feiern als für die Hütteldorfer. Nach dem Abstieg aus der 2. Landesliga werden die Blau-Weißen erstmals seit Jahrzehnten nur in der sechsten Spielklasse einlaufen.
Rapid ist in Herzogenburg schon öfters eingelaufen, etwa 1974 beim 2:0 mit Hans Krankl zum 75-Jahr-Jubiläum der Vereine.
Beim 1:7 im letzten Vergleich 2001 durfte übrigens der Autor dieser Zeilen einem gewissen Gaston Taument nachlaufen.
Den bislang letzten Meistertitel von Herzogenburg gab es 2006 mit Martin Scherb. Der Trainer wurde nach dem Aufstieg in die 1. Landesliga vom SKN St. Pölten abgeworben. Mittlerweile ist der Herzogenburger zum Nachwuchschef beim ÖFB aufgestiegen.
Jetzt sollen mit Reinhard Dietl und Horst Giller wieder zwei Herzogenburger für ein Comeback des drittältesten Verein Österreichs sorgen.
Mayulu ist bereits abgereist
Nicht mehr dabei sein wird Fally Mayulu. Der Stürmer befindet sich bereits am Weg zu seinem neuen Verein.
Sofern der Medizincheck erfolgreich absolviert wird, wechselt Mayulu zu Bristol City in die zweitklassige englische Championship. Rapid kassiert eine Ablöse von 3,5 Millionen Euro. Alle Details wurden am Mittwoch laut KURIER-Informationen ausverhandelt.
Obwohl Mayulu weniger als 50 Prozent der Spielzeit in der abgelaufenen Saison absolvierte, war der hochveranlagte Angreifer der begehrteste Rapidler. Bereits im Frühjahr lehnte Sportdirektor Markus Katzer ein erstes Angebot über 1,5 Millionen ab. Vor dem Trainingsstart ging ein weiteres ein, auch die gebotenen 2,5 Millionen waren den Wienern zu wenig.
Dann reiste Mayulus Berater persönlich an - nach dem ersten Training wurde wieder verhandelt. Da sich mehrere Vereine für den Mittelstürmer interessierten, konnte der Preis noch deutlich auf 3,5 Millionen erhöht werden.
Vor einem Jahr war der 21-Jährige ablösefrei von Blau-Weiß Linz gekommen.
Ähnlich wie unter den Rapid-Fans ging auch im Verein die Einschätzung zu Mayulus Zukunft stark auseinander.
Einige hätten den nicht immer motiviert wirkenden Angreifer schon beim ersten Angebot um 1,5 Millionen verkauft. Andere waren überzeugt, dass ein Spieler mit Mayulus Potenzial nach einem guten Jahr mit Europacup zum neuen Vereinsrekord-Transfer werden könnte.
Zwei Neue für Rapid statt Mayulu
Katzer und Robert Klauß einigten sich als direkt Betroffene schließlich darauf, ab drei gebotenen Millionen über einen Verkauf nachzudenken. Denn damit sollten die beiden vom Trainer gewünschten Verstärkungen zu finanzieren sein. Und für "Wetten" auf eine Leistungsexplosion beim teils lethargischen Franzosen fehlt (noch) das Spielkapital.
Ein Neuzugang wird den Sturm betreffen. Laut Sky ist der Mayulu-Nachfolger im Anflug: Haaland-Cousin Jonatan Braut Brunes soll von Leuven kommen.
Der 23-jährige Norweger wechselte erst vor einem Jahr um 2,6 Millionen nach Belgien, ist also sicher nicht günstig zu haben.
Verändertes Scouting statt Scorerwerten
Aber nach guten - oder in dem Fall schwachen - Scorerpunkten wie bei Brunes in der vergangenen Saison wird bei Rapid unter Chefscout Nino Rauch nicht mehr ausgesucht.
Es geht vielmehr um vorab bestimmte Parameter - wie bei Flügelstürmer Isaak Jansson, der in Spaniens zweiter Liga ebenfalls erst auf den zweiten Blick spannend erschien und nun schon wieder im Fokus größerer Vereine steht.
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