Rapid: Der Reise-Plan von Büskens

Viel-Flieger: Rapid-Coach Mike Büskens kommt besonders viel herum
Nach dem Europacup wartet Altach auf Rapid. Trainer Büskens ist bekennender Viel-Reiser.

Zuerst 1100 Kilometer in den Nordosten, dann 600 Kilometer in den Westen. Rapid ist dieser Tage wieder einmal auf Reisen, und es stellt sich die Frage der Regeneration. Wie frisch werden die Hütteldorfer heute in Altach (16.30 Uhr, ORFeins, Sky live) nach dem müden 0:0 bei Torpedo Schodsina auftreten?

Nachtflug

Ex-Trainer Zoran Barisic hatte bei seinen letzten Europacup-Einsätzen durchgesetzt, dass vor dem Rückflug eine zusätzliche (kostenintensive) Nacht im Ausland verbracht wird, um die fast schon traditionellen Liga-Pleiten am Sonntag nach nächtlichen Reisestrapazen zu verhindern. Es folgten auf die Umstellung zwar zwei Niederlagen in Spanien (Villarreal, Valencia), dafür aber zwei Siege in der Liga (2:0 in Graz und 3:1 gegen den heutigen Gegner Altach).

Nachfolger Mike Büskens geht die Planung pragmatisch an und will die Fliegerfrage je nach Spielzeit entscheiden. Gegen Torpedo wurde um 19 Uhr angepfiffen, die Abreise so schnell wie möglich organisiert und um zwei Uhr Früh waren die Spieler in Wien wieder in ihren Betten.

Viel-Fahrer

Das entspannte Verhältnis des Deutschen zum Reisestress liegt auch an der eigenen Trainerkarriere. Die Frau und die beiden Kinder blieben stets zu Hause in Gelsenkirchen, Büskens freute sich über gelegentliche Besuche oder setzte sich als Fürth-Trainer selbst ins Auto. Mehr als 400 Kilometer waren vom Süden Deutschlands in den Westen zu bewältigen.

Kaum in Wien angekommen, hat der 48-Jährige auch schon die Flugpläne intus: "Es gibt von Schwechat täglich rund zehn Verbindungen nach Düsseldorf. Da kann ich mich wirklich nicht beklagen." Büskens versichert, dass allein schon ein freier Tag die nötige Entspannung bringen kann: "Es gibt Tage, an denen ich sehr früh, um halb sieben, von Wien nach Düsseldorf zu meiner Familie fliege, um am nächsten Morgen sehr früh wieder zurückzufliegen." Zur Trainingszeit steht der Langzeit-Schalker wieder auf dem Platz: "Der Zeitaufwand dafür ist nicht größer als damals für meine Autofahrten von Fürth zur Familie."

Zuletzt war die Büskens-Family länger in Wien, gab Tipps ("Lächle doch auch einmal") und der Verein half bei der Suche der Unterkunft. Denn mitten in den englischen Wochen, die noch andauern sollen, gibt es kaum freie Tage. Weder für den Trainer, noch für die Spieler.

Büskens weiß bereits, was in Wien Entspannung bringt: "Es hilft, die Praterallee rauf-und runterzulaufen. Das macht den Kopf frei." Oder ein Gespräch mit Josef Hickersberger, dem Vater seinen Co-Trainers Thomas. "Mit Pepi bin ich seit über 20 Jahren in Kontakt. Er hat mich als Trainer geprägt."

Fan-Freundschaft

Und dann gibt es in Wien noch eine Anlaufstelle für den UEFA-Cup-Sieger von 1997: "Hier lebt ein großer Schalke-Fan, zu dem ich seit 20 Jahren eine Verbindung habe." Der Hintergrund: Büskens hat das erste Trikot aus der legendären UEFA-Cup-Saison für den guten Zweck versteigert. Der Wiener Schalke-Fan bot am höchsten, lernte Büskens persönlich kennen – und darf sich jetzt freuen, dass das damalige Idol in der Nähe wohnt.

Zoccolas Rückkehr

Während Büskens heute sein Altach-Debüt mit einigen Rotationen feiern wird, ist es für Mauricio Zoccola eine Rückkehr: der Videoanalyst der Hütteldorfer arbeitete für Altach und wurde im Frühjahr abgeworben, weil bei Rapid die perfekten Gegner-Vorbereitungen der Vorarlberger aufgefallen waren. Gefördert wurde Zoccola vom Ur-Wiener Damir Canadi. Der Altach-Trainer braucht übrigens genauso lange in seine Heimat wie Büskens.

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