Nach dem Korb von Rangnick: Wie die Bayern ins Chaos stürzen

Martin Demichelis, Ex-Verteidiger des FC Bayern, ist nach den vielen Absagen ein Trainer-Kandidat beim deutschen Rekordmeister
Der ÖFB-Teamchef war der dritte Trainer, der dem FC Bayern eine Absage erteilt hat. Wie es in München jetzt weitergeht, ist ein Rätsel

Am 21. Februar haben die Bayern verkündet: Thomas Tuchel muss am Saisonende gehen. Gut möglich, dass die Herren von der Säbener Straße diese Entscheidung noch bereuen werden.

Xabi Alonso war der erste, der abgewunken hat. Der Spanier bleibt in Leverkusen. Es folgte Julian Nagelsmann, der vom DFB zurückgeholt werden sollte und lieber Bundestrainer bleibt. Und jetzt auch noch Ralf Rangnick

Die Bayern-Bosse, von denen es viele gibt, haben sich in den vergangenen zehn Tagen nur auf Österreichs Teamchef konzentriert. Dem bayrischen Selbstverständnis nach müsste es doch klar sein, dass Rangnick kommt, wenn er angelockt wird.

Dem ist nicht mehr ganz so. Oder wie es die Kommentator-Legende Marcel Reif formulierte: „Die Bayern sind nicht mehr der Rufer in der Wüste, zu dem alle Kamele hinrennen.“

Die Absage Rangnicks jedenfalls hat die Bayern hart getroffen. Nicht nur, weil die Zeit drängt nach über acht Wochen, die seit dem verkündeten Aus für Tuchel vergangen sind. Die Frage ist viel mehr: Welcher Trainer, der zum Format der Bayern passt, lässt sich jetzt noch als Nummer vier bzw. Plan D überreden, nach München zu kommen?

Zinedine Zidane etwa, der bereits vor zwei Wochen medial als neuer Bayern-Trainer gehandelt wurde? Die Meldung entpuppte sich als Gerücht.

Nun wird sogar Hansi Flick ins Spiel gebracht. Mit dem ehemaligen Bundestrainer konnte man 2021 das Triple aus Meisterschaft, Cup und Champions League gewinnen, ehe er zum DFB wechselte und nach der verpatzten WM 2022 in Katar abgelöst wurde. Ein weiterer Name, der nun plötzlich ins Spiel gebracht wird, ist jener von Martin Demichelis. Der Argentinier verteidigte von 2003 bis 2010 für die Bayern und coachte in München auch schon die Unter-19 und die zweite Mannschaft. Derzeit ist er als Trainer von River Plate in Buenos Aires erfolgreich, er wurde 2023 Meister.

Kann es sein, dass man am Ende doch mit Thomas Tuchel weitermacht? Nach der Kritik von Uli Hoeneß, er würde keine Spieler ausbilden, sondern nur kaufen wollen, wird der 50-Jährige wohl das Weite suchen.

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