Tennis-Ikone Roger Federer meint: „Immer wieder hast du, Lionel Messi, Größe neu definiert. Es ist ein Privileg, dir zuzusehen.“
Der Moment, in dem der 1,69 Meter kleine Mann am Sonntag zum wiederholten Mal gezeigt hat, wie groß er ist, war sein Treffer im Elfmeterschießen. Die Franzosen hatten den Münzwurf gewonnen und durften beginnen. Mbappé verwandelte, Messi stand jäh unter Druck und musste nachziehen. Und was tat der sechsmalige Weltfußballer? Er schickte Goalie Lloris ins rechte Eck und rollte die Kugel wie bei einer Exhibition im Zeitlupentempo ins linke. Ein Schuss, mehr als ein Treffer. Es war eine Botschaft an seine Kollegen: Seht her, es gibt heute keinen Grund, nervös zu sein.
Diese Qualität mussten am Ende alle anerkennen. Und sie taten es. Einzig Cristiano Ronaldo, der ewige Rivale, konnte sich bis Montagnachmittag zu keiner Gratulation überwinden. Der 37-Jährige ist mit den Portugiesen im Viertelfinale gegen Marokko ausgeschieden und wird die WM-Bühne nicht mehr als Spieler betreten.
Lob aus Brasilien
Die Welt liegt Messi zu Füßen. Und dazu zählt auch einer, um dessen Gesundheit man sich seit Wochen sorgt in der globalen Fußball-Familie: Pelé. Der 82-Jährige, der als bisher einziger Spieler der Geschichte gleich drei Mal Weltmeister geworden war (1958, 1962, 1970), schrieb: „Glückwunsch, Argentinien. Diego lächelt jetzt sicherlich.“
36 Jahre ist es her, dass Diego Maradona den Pokal von der WM in Mexiko nach Hause gebracht hat. Irgendwann in der Nacht auf Dienstag wird die Trophäe wieder dort landen. Über Madrid flogen Argentiniens Spieler in einem Charter gemeinsam mit ihren Familienmitgliedern nach Buenos Aires. Dort wird auch in den nächsten Tagen kein Auge, und schon gar keine Kehle trocken bleiben.
Nicht nur Argentinien und Messi an sich waren es, die an diesem Abend für Begeisterung sorgten. Das Spiel als Höhepunkt und Spektakel einer sportlich durchaus attraktiven WM ließ kaum jemanden kalt. Auch nicht Österreichs Fußballstar David Alaba: „Das beste Fußball-Match das ich bisher vor einem Fernseher gesehen habe! WOW!“, schrieb der ÖFB-Kapitän, der am gleichen Tag wie Messi – nur fünf Jahre später – Geburtstag hat.
Die allgemeine Befürchtung, das 3:3 nach insgesamt 139 gespielten Minuten könnte das letzte Spektakel von Messi im argentinischen Dress gewesen sein, dürfte sich nicht bestätigen. Noch am Sonntagabend beteuerte der 35-Jährige, weitermachen zu wollen. Im Juni 2024 könnte er mit Argentinien den Titel bei der Copa America verteidigen. Bei der WM 2026 wäre Messi gar 39 Jahre alt. „Wenn er will, wird er bei uns sein“, stieß Teamchef Lionel Scaloni die Türe auf.
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