Ohne Versagensangst kann Stöger gelassen bleiben

Die Ruhe in Person: Stöger hat in Köln viel Kredit, er glaubt an die Trendwende.
Der 1. FC Köln muss in den kommenden zwei Spielen gegen Stuttgart und Bremen punkten.

Der neue ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel hat im Rahmen seiner Teamchefsuche Köln-Trainer Peter Stöger noch nicht angerufen. Wahrscheinlich geht er davon aus, dass Stöger als Möglichkeit für diesen Posten aktuell unrealistisch anmutet. Noch dazu steht er bei Köln unter Vertrag – bis 2020.

Brisanz

Außerdem hat Stöger derzeit ohnehin andere Sorgen, als sich mit Was-wäre-wenn-Spielchen zu befassen. Heute (20.30 Uhr) tritt er mit seinen Kölnern beim VfB Stuttgart an und hat im Vorfeld eine deutliche Forderung ausgesprochen. "Klar, wir brauchen Punkte." Denn dem Stuttgart-Gastspiel folgen ein Europacup-Auftritt bei BATE Borisow und das Heimspiel gegen Bremen. Stöger ist sich der Aufgabe bewusst: "Wenn wir da nichts mitnehmen, dann wird es heikel."

Das Duell mit Stuttgart ist jedenfalls brisant: "Das sieht man schon allein an der Tabelle." Europa-League-Starter Köln ist mit nur einem Zähler Letzter. Aufsteiger Stuttgart nimmt mit sieben Punkten Rang 14 ein. "Wir möchten in Schlagdistanz kommen und den Abstand zu den Plätzen vor uns nicht zu groß werden lassen", sagte Stöger.

Der bereits 39 Jahre alte Köln-Zugang Claudio Pizarro soll nicht von Beginn an eingesetzt werden, seine Kraft reicht nur für eine halbe Stunde. Er ist aber eine Option für eine Einwechslung. In der Kölner Doppelspitze werden indes Yuya Osako und Simon Zoller erwartet.

Auf den 16-Millionen-Euro-Transfer Jhon Córdoba muss Stöger wegen einer Oberschenkelverletzung des Kolumbianers verzichten. Kölns Manager Jörg Schmadtke sagte dem Kicker, der Verein habe viel Vertrauen in Trainer Stöger und die Spieler. "Es gibt unheimlich viele Punkte, die für diese Mannschaft sprechen. Da steht sehr viel Vertrauen hinter diesem Team, und das ist nicht so einfach daher gesagt. Das leben wir hier, diesen Zusammenhalt."

Ruhepol

Stöger und sein Assistent Manfred Schmid bewahren in dieser heiklen Situation die Ruhe. Stöger verriet ebenfalls im Kicker, dass er keine Angst habe, den Trainerjob zu verlieren. "Diese Versagensangst, die viele haben, die habe ich gar nicht. Ich mache meinen Job so gut wie möglich, Und dann wird beurteilt. Passt es oder passt es nicht? Bringt er Ergebnisse oder nicht?"

In den nächsten zwei Wochen aber sind gute Ergebnisse Pflicht. Nicht nur, damit Stöger Köln-Trainer bleibt, sondern vor allem, damit die Kölner endlich Boden auf die Teams unmittelbar vor ihnen gut machen können. Stöger jedenfalls ist von der Trendwende überzeugt.

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