Vor ÖFB-Test: Sabitzer ist fraglich, Rangnick bei den Türken beliebt
35.000 Tickets sind für den zweiten von vier EM-Tests des ÖFB-Teams am Dienstag in Wien gegen die Türkei verkauft. Dass es nicht unbedingt ein echtes Heimspiel wird, stört den ÖFB nicht. Im Gegenteil, die Türkei wurde bewusst als Gegner in Wien ausgewählt.
Warum, erklärt Teamchef Ralf Rangnick. "Wir werden ja bei der EM auch eine Situation haben, wo das Verhältnis der Fans im Stadion ausgeglichen ist." Dementsprechend sei es sinnvoll, eine Situation wie diese im Vorfeld zu testen.
Aber auch aus sportlicher Sicht seien die Türken ein sinnvoller Gegner. Der WM-Dritte von 2002 will Fußball spielen, spielbestimmend sein und setzt auf Kreativität. Gut möglich, dass es da dem ÖFB-Team etwas leichter fällt, die Stärken im eigenen Pressing auf den Platz zu bekommen. "Sie wollen aber auch selber den Gegner unter Druck setzen", sagt Rangnick. "Das zeichnet eine moderne Mannschaft aus."
Der Plan sei es, mit der stärksten Elf am Dienstag aufzulaufen. Allerdings droht ein weiterer Ausfall. Marcel Sabitzer machte das Abschlusstraining am Montag nicht mit. "Bei Marcel ist es so, dass er ein bisschen was gespürt hat nach dem Spiel gegen die Slowakei und wir nichts riskieren wollen", sagt Rangnick. "Wir werden schauen, wie es ihm morgen geht und werden dann kurzfristig entscheiden. Sollte er nicht spielen können, ist auf jeden Fall Romano Schmid ein Kandidat, natürlich auch Patrick Wimmer."
Sollte nach Alaba und Arnautovic tatsächlich mit Sabitzer auch der dritte Kapitän in der Hierarchie des Teams ausfallen, müsste ein neuer Mann bestimmt werden, der die Schleife übernimmt. Für Rangnick kein Problem: "Die Zeiten im Fußball, wo man sich an zwei oder drei Spielern anlehnt, sind längst vorbei."
Spieler, die Verantwortung übernehmen, sieht der Teamchef in seinem Kader zur Genüge. Neben Konrad Laimer seien demnach auch Xaver Schlager, Christoph Baumgartner oder Nicolas Seiwald Kandidaten für eine Kapitänsschleife.
Die Gelassenheit des Teamchefs drückte sich am Montag allerdings nicht nur bei den Fragen zu den möglichen Ausfällen in seinem Team aus. Der Teamchef erfreute sich bei der Pressekonferenz im Ernst-Happel-Stadion großer Beliebtheit unter den türkischen Journalisten.
Diese überhäuften den 65-Jährigen im Zuge ihrer Fragestellungen nicht nur mit Lobeshymnen, sie baten den Deutschen im Anschluss auch um Selfies. Und Rangnick stand jedem einzelnen dafür in voller Gelassenheit zur Verfügung.
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