Im Hintergrund wird schon die EM geplant
Marcel Koller spricht nicht gerne darüber. Er zieht lieber im Hintergrund die Fäden, ohne sich ständig mit dem Thema beschäftigen zu müssen. Aber man muss ja rechtzeitig drauf schauen, dass man es hat, wenn man es braucht. Ein EM-Quartier zum Beispiel.
Bei allen Mahnungen nach Bodenhaftung, bei allen Verweisen auf den Umstand, dass die EM-Teilnahme noch nicht fixiert ist: Natürlich bereitet sich der ÖFB mit seinem Teamchef Marcel Koller im Hintergrund schon auf die EURO 2016 in Frankreich vor. Muss er auch, will er sich die bestmögliche Infrastruktur sichern.
Generaldirektor Alfred Ludwig weiß, dass Frankreich 2016 mit der WM 1998 in Frankreich nicht zu vergleichen ist. "Viele Dinge sind anders, vieles hat sich verändert. Damals mussten wir uns nicht um die Inlands-Flüge zu den Spielen kümmern, die wurden von der Air France zur Verfügung gestellt." Daher wird man zu gegebener Zeit mit den Austrian Airlines in Kontakt treten.
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Hotel aus dem Katalog
Auch das einstige Teamquartier in Bordeaux steht diesmal nicht zur Verfügung, weil es in den offiziellen Quartier-Katalog der UEFA keine Aufnahme fand. "Wer ein Quartier außerhalb des Katalogs buchen will, muss sich um alles selbst kümmern – und auch alles zahlen", so Ludwig weiter. In den nächsten Wochen wird man sich auf einen Standort einigen. Teammanager Christian Schramm hat schon einige Unterkünfte in Augenschein genommen und vorselektiert, das letzte Wort hat aber freilich der Teamchef. Danach muss Mediendirektor Wolfgang Gramann ein nahe gelegenes Quartier für die Medien finden. Und erst danach folgt die Bleibe für die Sponsoren, die von Ludwig betreut werden.
Die Gruppenauslosung für die EURO 2016 erfolgt am 12. Dezember 2015 in Paris. "Danach wissen wir mehr", so Ludwig. Steht einmal der Spielplan, können auch die Flüge gebucht werden. Geht es nach der UEFA, sollen noch vor Weihnachten die ersten Karten-Kontingente im Internet verfügbar sein. Ein Geschenk unterm Christbaum.
Die EURO wird für das Nationalteam jedoch schon einige Wochen davor angepfiffen. Mit einem Trainingslager, das höchstwahrscheinlich in Südtirol abgehalten werden soll. Bei der Heim-EURO 2008 waren Josef Hickersberger und seine Schützlinge noch nach Sardinien geflüchtet, um sich in Ruhe vorzubereiten. Südtirol könnte ein gutes Omen sein, immerhin haben sich dort die Deutschen auf die Weltmeisterschaft 2014 vorbereitet – und dann den Titel geholt. Aufgrund der geografischen Nähe böte sich auch die Schweiz an.
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