ÖFB-Boss erklärt: "So hat Rangnick die Spieler auf seiner Seite"
Schon nach nur einem Jahr im Amt wird Klaus Mitterdorfer den ÖFB als Präsident bei einer Europameisterschaft repräsentieren. Der 58-jährige Kärntner nahm sich im Vorfeld des Turniers Zeit und sprach über …
… seine Vorfreude auf die EM: Es kribbelt schon eine Zeit lang. Wir haben als ÖFB versucht, die bestmöglichen Bedingungen fürs Team herzustellen. Nicht nur das Team, sondern auch das Team rund ums Team ist gut aufgestellt. Das ist ein wesentlicher Teil eines erfolgreichen Weges, dass man auch um die Mannschaft eine Mannschaft hat.
… die Euphorie um die Mannschaft: Die ist spürbar und es ist wichtig, dass wir die Nähe der Fans zur Mannschaft zulassen, wie etwa mit dem öffentlichen Training in Windischgarsten vor 3.000 Fans. Das bekommt man ja dann auch wieder zurück. Diese Begeisterung trägt das Team schon seit Monaten.
… die sportliche Zielsetzung für die EM: Das ist eine Gratwanderung. Auf der einen Seite sollte man bodenständig herangehen. Es liegt ein harter Weg vor uns. Auf der anderen Seite halte ich nichts davon, ohne Mut und ohne große Ziele in Deutschland anzutreten. Selbstvertrauen braucht es, Überheblichkeit nicht. Dieses Mittelmaß gilt es zu finden. Das Achtelfinale ist jetzt einmal das Ziel und das wird schwer genug.
… den Charakter der österreichischen Mannschaft: Ich habe erst vor kurzer Zeit bei den Gesprächen über die EM-Prämien erlebt, wie geerdet unsere Burschen sind. Das war konstruktiv und in zwei Terminen erledigt. Wir haben uns hier mit dem Spielerrat aus Alaba, Arnautovic, Sabitzer und Laimer schnell auf ein leistungsbezogenes Modell geeinigt.
… Teamchef Rangnick, den er als „fordernd“ beschrieben hat: Er ist beschäftigt sich akribisch mit allen möglichen Themen und ist insofern fordernd, als dass unterschiedliche Segmente kritisch hinterfragt werden. Da kann es vorkommen, dass man ein paar Sprachnachrichten von ihm am Handy hat. Im Spitzenbereich kann man nur so erfolgreich sein, auch wenn es Momente gibt, die für den einen oder anderen dann nicht so angenehm sind. Das Fordernde ist nicht schlecht, sonst brät man im eigenen Saft. Fürs Umfeld ist das nicht immer leicht, aber die Spieler hat er so auf seiner Seite.
… die Möglichkeit, Rangnick über 2026 hinaus bis 2028 an den ÖFB zu binden: In der Phase, wo er überlegt hat, zu den Bayern zu gehen, war es mir wichtig, ihm zu vermitteln, dass wir uns das vorstellen können. Wir haben aber nicht im Detail darüber gesprochen. Weder über finanzielle Themen, noch über inhaltliche, in welchen Bereichen er etwa noch mehr Einfluss nehmen könnte.
… den Wunsch nach einem neuen Nationalstadion und den möglichen Standort, für den sich zuletzt auch die Steiermark ins Spiel gebracht hat: Für uns ist Wien klar Ansprechpartner Nummer eins und da sind wir in einem guten Austausch mit der Stadt, zuletzt auch mit dem Bund. Das Thema hat zuletzt an Dynamik gewonnen. Wir wollen viele Fachverbände mitnehmen und nicht nur ein Stadion für den Fußball fordern. Man muss es so gestalten, dass man vieles unterbringt, auch Konzerte. Dann wird es auch für Investoren interessant. Was die Steiermark betrifft, kenne ich noch keine konkreten Pläne.
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