ÖFB-Kader: Zwei Neue, drei Spiele und viele Unwägbarkeiten

FUSSBALL: ÖFB NATIONALTEAM / NATIONS LEAGUE / ABSCHLUSS PK: FODA
Teamchef Franco Foda testet Sasa Kalajdzic und Raphael Holzhauser. Das ÖFB-Aufgebot umfasst 26 Spieler.

Die Unwägbarkeiten und Ungewissheiten des Herbstes finden natürlich auch im Oktober ihre Fortsetzung – im Alltagsleben im Allgemeinen, wie im Fußball im Speziellen. Österreich absolviert in nur acht Tagen drei Länderspiele, eines zu Testzwecken gegen Griechenland und zwei in der Nations League in Nordirland und in Rumänien.

Für Teamchef Franco Foda bedeutet dies eine noch nicht dagewesene Herausforderung, zumal auch Corona als Gegenspieler beharrlich auf dem Platz verweilt und irgendwie ausgedribbelt werden soll. „Es bleibt nichts anderes übrig, als das Beste aus der Situation zu machen.“ Flexibilität ist gefragt, Foda übt sich seit neuem in dieser Tugend.

Drei Spiele in acht Tagen und kein Arnautovic

Daher berief er gleich 26 Spieler in den Kader nach Klagenfurt, wo am 5. Oktober die Vorbereitung startet. In der kommenden Woche wird der Teamchef seine Mannschaft im Training aufteilen, weil es gleich mehrere Zielsetzungen zu berücksichtigen gilt. „Man muss das große Ganze sehen. Einerseits will man das Spiel entwickeln, Defizite verbessern, neue Spieler einbauen, auf der anderen Spiele will man die Matches auch erfolgreich beschließen.“

Die richtige Balance sei wichtig. „Ziel ist natürlich Platz eins in der Nations-League-Gruppe, das ist für uns auch möglich.“ Aber ihm gehe es nicht nur ums Gewinnen, auch die Art und Weise der Vorstellung sei von Bedeutung.

Mehr Tiefgang

Die Ausfälle von Sabitzer, Arnautovic oder Laimer zwingen Foda zu alternativem Handeln, weshalb mit Belgien-Legionär Raphael Holzhauser und Stuttgart-Stürmer Sasa Kalajdzic zwei Neue eine Chance auf eine Bewährung erhalten. Beide, so der Teamchef, werden im Test gegen Griechenland auch auf dem Prüfstand stehen.

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Ex-Austrianer Holzhauser.

Von Holzhauser hat Foda nur Positives zu berichten. „Er spielt in Beerschot in einem 3-4-3 eine Art Zehner, hat mehr Tiefgang und Power als früher.“ Bei der Austria hatte er noch für Coach Fink den „Quarterback“ gemimt, sich die Bälle zumeist aus der Defensive geholt. Foda ist überzeugt, dass der Holzhauser von heute in die aktuelle Spielidee des Herren-Nationalteams samt Angriffspressing passt. „Er hat an Dynamik gewonnen, agiert viel weiter vorne als vor Jahren.“

Kalajdzic könnte sich generell als künftige Alternative zu Marko Arnautovic präsentieren, da der China-Legionär nicht nur bei den Oktober-Länderspielen, sondern wahrscheinlich auch bei den drei Matches im November fehlen wird, falls sein Klub noch in der finalen Phase der Meisterschaft engagiert ist.

ÖFB-Kader: Zwei Neue, drei Spiele und viele Unwägbarkeiten

Viel Logistik

Xaver Schlager, Ulmer und Alaba stoßen erst am Dienstag zum Team, sind somit für das Mittwoch-Spiel kein Thema. Alaba ist zudem auch für das Supercup-Match zwischen Bayern München und Borussia Dortmund fraglich. Der Abwehrchef der Bayern hat muskuläre Probleme.

Am Freitag soll der Kader dann reduziert werden, ehe man sich nach Belfast begibt. Für den ÖFB ist das Länderspiel-Triple eine logistische Matura. Die Spieler müssen einen negativen Covid-Test zum Team mitbringen, danach folgen noch vier weitere. ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold: „Wir setzen die gewohnten Maßnahmen und folgen den Konzepten der UEFA und den örtlichen Behörden.“

  • Tor:

Pavao Pervan (VfL Wolfsburg/GER, 1 Länderspiel), Alexander Schlager (LASK, 3), Cican Stankovic (Red Bull Salzburg, 4)

  • Abwehr:

Aleksandar Dragovic (Bayer 04 Leverkusen/GER, 81/1 Tor), Marco Friedl (Werder Bremen/GER, 0), Martin Hinteregger (Eintracht Frankfurt/GER, 47/4), Stefan Lainer (Borussia Mönchengladbach/GER, 20/1), Philipp Lienhart (SC Freiburg/GER, 1/0), Stefan Posch (TSG 1899 Hoffenheim/GER, 7/1), Christopher Trimmel (Union Berlin/GER, 7/0), Andreas Ulmer (Red Bull Salzburg, 19/0), David Alaba (FC Bayern München/GER, 72/14)

  • Mittelfeld:

Julian Baumgartlinger (Bayer 04 Leverkusen/GER, 76/1), Christoph Baumgartner (1899 Hoffenheim/GER, 2/1), Florian Grillitsch (1899 Hoffenheim/GER, 17/1), Raphael Holzhauser (Beerschot VA/BEL, 0), Stefan Ilsanker (Eintracht Frankfurt/GER, 43/0), Karim Onisiwo (FSV Mainz 05/GER, 8/1), Reinhold Ranftl (LASK, 1/0), Louis Schaub (FC Luzern/SUI, 14/5), Xaver Schlager (VfL Wolfsburg/GER, 13/1), Alessandro Schöpf (FC Schalke 04/GER, 22/4)

  • Angriff:

Adrian Grbic (FC Lorient/FRA, 2/0), Michael Gregoritsch (FC Augsburg/GER, 19/3), Sasa Kalajdzic (VfB Stuttgart/GER, 0), Christoph Monschein (Austria Wien, 1/0)

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