Lobeshymne für ÖFB-Star: "Arnautovic ist Inters tödliche Waffe“
Er hat es wieder einmal allen gezeigt. Marko Arnautovic kam, sah – und schoss Inter Mailand zum 1:0-Sieg gegen Atletico Madrid. Zudem wurde der 34-jährige ÖFB-Rekordspieler im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League zum „Man of the Match“ gekürt. „Das war sicher eines meiner wichtigsten Tore“, sagte der Wiener, der im Anschluss mit Lob überschüttet wurde. Was dieses Tor für ihn, für Inter Mailand und auch für Österreichs Nationalteam bedeutet.
Arnautovic war nach der Pause für Marcus Thuram eingewechselt worden, brachte sofort Schwung in die Partie. Zunächst vergab er noch zwei gute Chancen, ehe er in der 79. Minute per Abstauber das Goldtor erzielte. „Arnautovic ist Inters tödliche Waffe“, schrieb die Mailänder Tageszeitung Corriere della Sera. Die Statistiken von Inters Nummer acht waren herausragend. So brachte er es auf eine Passquote von 100 Prozent (sieben von sieben) und gewann fünf seiner sechs Zweikämpfe. „Mit fast 35 Jahren schenkt das Schicksal Arnautovic eine Gelegenheit zu zeigen, was er wirklich kann“, urteilte La Repubblica.
Arnautovic hatte bei Inter eine schwere Zeit, speziell nach seiner Muskelverletzung im Herbst. „Es war keine einfache Zeit.“ Tatsächlich waren zuletzt auch immer mehr Stimmen zu hören, dass der Angreifer Inter im Sommer verlassen muss. Lautaro Martinez und Thuram sind im Angriff gesetzt, für Arnautovic und Alexis Sanchez bleibt da nur die Joker-Rolle. Dementsprechend war auch einiges an Genugtuung dabei beim Wiener: „Ich habe zwei Tore verpasst, die ich hätte machen müssen, aber die Fans und Mannschaftskollegen haben mich spüren lassen, dass sie hinter mir stehen. Sie haben mir Energie gegeben, um das Tor zu schießen.“ Ob es reicht, dass er bleiben darf, muss man abwarten.
Inter darf träumen
Trainer Simone Inzaghi zeigt sich jedenfalls zufrieden mit dem Österreicher: „Ich freue mich für ihn, er arbeitet sehr gut.“ Aktuell darf Inter dank Arnautovic jedenfalls über den neunten Pflichtspielsieg in Folge jubeln. Und weiter vom Champions-League-Sieg träumen – oder zumindest vom Aufstieg ins Viertelfinale. Die Ausgangslage fürs Rückspiel in Madrid am 13. März ist jedenfalls gut. Dennoch warnt Arnautovic: „Das wird sehr schwierig. Atletico ist extrem stark.“
Aber nicht nur in Mailand war die Freude groß. Auch ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick verfolgte die Arnautovic-Gala in der Champions League mit Wohlwollen. Der 34-Jährige ist nicht wegzudenken aus der Nationalmannschaft, gilt auch als Hoffnungsträger für die anstehende Europameisterschaft in Deutschland. Auch, wenn es vielleicht „nur“ zu Joker-Einsätzen reichen wird – das österreichische Team braucht Arnautovic. Nicht zuletzt auch wegen der vielen Ausfälle. Mit Sasa Kalajdzic hat sich am Wochenende ein Stürmer schwer verletzt (Kreuzbandriss), wird für die EURO ausfallen.
Führungsrolle bei EM
Auch hinter dem Einsatz von David Alaba steht nach seinem Kreuzbandriss ein großes Fragezeichen. Mit ihm würde bei der EURO eine wichtige Führungspersönlichkeit fehlen. Eine Rolle, in die Arnautovic schlüpfen kann, soll und muss. Und das am besten in Topform.
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