Bayern: Tuchel muss gehen, Klopp winkt bereits ab

Bayern: Tuchel muss gehen, Klopp winkt bereits ab
Der Trainer soll die Saison fertig machen. Bis dahin will man die Spieler in die Pflicht nehmen.

Der FC Bayern München und Trainer Thomas Tuchel werden übereinstimmenden Medienberichten zufolge ab dem Saisonende getrennte Wege gehen. Die vorzeitige Trennung sei in den vergangenen Tagen beschlossen worden, berichteten Bild und Sky am Mittwoch. Eine offizielle Stellungnahme lag zunächst nicht vor. Vorausgegangen waren bei den Bayern zuletzt drei Niederlagen nacheinander. Über eine mögliche Nachfolge ab Sommer wurde zunächst nichts bekannt.

Tuchel hatte im März 2023 die Nachfolge von Julian Nagelsmann angetreten und einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025 unterschrieben. In der Saison 2022/23 schieden die Münchner unter Tuchel im DFB-Pokal gegen den SC Freiburg und in der Champions League gegen den späteren Gewinner Manchester City aus, feierten am Ende wenigstens die deutsche Meisterschaft in einem spannenden Finish vor Borussia Dortmund.

Die laufende Spielzeit droht die erste ohne Titel seit der Saison 2011/12 zu werden. Im Pokal schieden die Münchner bei Drittligist 1. FC Saarbrücken aus. Im Achtelfinale der Champions League muss der FC Bayern für einen Viertelfinal-Einzug am 5. März ein 0:1 aus dem Hinspiel bei Lazio Rom aufholen. Im Kampf um die Meisterschaft ist Bayer Leverkusen den Münchnern weit enteilt. Im direkten Duell hatte die Werkself von Trainer Xabi Alonso Mitte Februar einen klaren 3:0-Sieg eingefahren. Alonso spielte von 2014 bis 2017 für den FC Bayern und ist für mehrere Spitzenclubs ein interessanter Trainerkandidat.

Der 50-jährige Tuchel hat in dieser Saison viele Verletzte in seinem Starensemble zu beklagen. Auf der anderen Seite enttäuschte das immer noch hochkarätig besetzte Team zu oft. Die taktischen und personellen Wechsel in den vergangenen Spielen hatten keinen Erfolg. Fachlich gab es viel Lob für Tuchel, mit dem einen oder anderen Star gab es aber auch Misstöne. Wiederholt wies Tuchel auf die Diskrepanz zwischen den Leistungen in den Spielen und im Training hin.

Tuchel versucht weiter, nach wiederholten Rückschlägen die Spielzeit noch zu einem erfolgreichen Ende zu bringen. Eine Trennung mitten in der Saison wie bei Nagelsmann wollen die Bayern-Bosse unbedingt vermeiden. Vorstandschef Jan-Christian Dreesen hat nach dem 2:3 gegen den Bochum eine vorzeitige Trennung ausgeschlossen.

Damit ist der Gerüchteküche um die Nachfolge Tuchels Tür und Tor geöffnet. Jürgen Klopp hat über seinen Berater aber bereits ausrichten lassen, dass er nicht zur Verfügung steht: „Jürgen wird nach der jetzigen Saison für ein Jahr weder einen Klub noch eine Nationalmannschaft trainieren. Dabei bleibt es“, sagte Marc Kosicke dem TV-Sender Sky.

Im medialen Gespräch ist der Name Hansi Flick zu hören, der die Bayern 2020 zum Triple geführt hat. Gut möglich auch, dass die Münchner einen Angriff auf Xabi Alonso machen, der aktuell Leverkusen in Richtung Titel führt. Der Spanier soll aber auch beim FC Liverpool als Klopp-Nachfolger hoch im Kurs stehen. Auch der Name Zinedine Zidane fiel zuletzt: Als Manko des Franzosen gelten allerdings die fehlenden Deutschkenntnisse.

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