Ich kenne die Zahlen nicht, aber das ist eine super Entwicklung. Das zeigt, dass im Frauenfußball ein Umfeld geschaffen wird, wo man sich wohl und sicher fühlt und das Gefühl hat, zu 100 Prozent man selbst sein zu können. Da kann der Frauenfußball mit Sicherheit ein Vorbild für die Gesellschaft sein.
Bei aller Offenheit, in der Heimat mancher WM-Teilnehmerinnen steht Homosexualität unter Strafe.
Daran sieht man, wie wichtig es ist, darüber zu reden und darauf aufmerksam zu machen. Und es müssen sich auch die Menschen dafür einsetzen, die nicht direkt davon betroffen sind.
Der Boulevard hat auch schon ein Beziehungsdrama im Verlauf der WM öffentlich gemacht.
Das ist halt so, wenn die Spielerinnen Persönlichkeiten des öffentlichen Interesses sind und im Rampenlicht stehen. Noch dazu wird auch irgendwas reininterpretiert, also diese Geschichten sollte man mit Vorsicht genießen.
Der Männer-Fußball steht noch viel mehr im Mittelpunkt. Die Angriffsfläche ist noch viel größer. Würden Sie einem homosexuellen männlichen Fußball-Profi raten, sich zu outen?
Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Es wäre schön, wenn ein männlicher Profi den Mut aufbringt. Ich glaube nämlich nicht, dass sich was ändern wird, wenn sich jeder versteckt. Aber wie vorhin schon erwähnt sollten auch die Vereine und Verbände in die Pflicht genommen werden und ein sicheres Umfeld schaffen.
War es für Sie und Ihre Frau Genessee ein Problem, dass beide den selben Job haben und im selben Team spielen wie in der letzten Saison beim 1. FC Köln?
Nein das war kein Problem für den Club, die Mitspielerinnen und für uns. Die Kölner sind aber auch sehr offene Leute. Wir haben uns in der Stadt und im Verein sehr wohl gefühlt. Aber jetzt hat sich das mit dem selben Job ohnehin erledigt. Genessee hat ihre Karriere als Fußballprofi beendet und arbeitet unter anderem als Co-Trainerin am College und auch für die Marketingagentur von Viki Schnaderbeck.
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