Neun Ausfälle: Rätselraten über die Rapid-Serie

Auf der Verletztenliste: Mateo Barac mit lädiertem Knöchel
Nach dem Sturm-Schock: Bei nur einer klassischen Muskelverletzung ist die Suche nach Gründen schwierig.

„Eine Horrorwoche“, resümierte Mario Sonnleitner. „Unglaublich“, fluchte Didi Kühbauer. Sowohl der Abwehrchef als auch der Trainer meinen nicht das gerechte 1:1 von Rapid gegen Sturm, sondern die aktuelle Verletzungsmisere.

Genau in jener Woche, in denen sich die Langzeitverletzten Koya Kitagawa, Thorsten Schick und Tamas Szanto wieder dem Training mit Ball und Gegner annäherten, kamen fünf neue Ausfälle dazu. Dalibor Velimirovic wurde im U-19-Team gefoult (Seitenbandriss), Philipp Schobesberger blieb im Rasen hängen (Kreuzbandriss), Filip Stojkovic zerrte sich bei einem Zusammenstoß die Bauchmuskeln, Mateo Barac knickte bei einem Zweikampf um (Knöchelverletzung), Joker Stephan Auer griff sich bei einem Sprint an den Oberschenkel. Und Max Hofmann wurde nach Schmerzen am Schambein vorsichtshalber geschont, um keine Entzündung zu riskieren.

Da von den neun Verletzungen eine einzige eine klassische Muskelverletzung betrifft, ist die beliebte Ferndiagnose „falsche Trainingssteuerung“ wohl falsch. Noch dazu gilt Auer als vorbildlicher Trainierer, der zu den Fittesten zählt.

Also alles nur Pech? „Ich frage mich echt, was da momentan gegen uns läuft. So etwas habe ich als Trainer oder Spieler noch nie erlebt“, rätselt Kühbauer. Es könnte sein, dass Rapid zu viele „anfällige Spieler“ im Kader hat. Ex-Coach Goran Djuricin, der nicht so intensiv wie Kühbauer trainieren ließ, sah sich 2018 mit dem identen Problem konfrontiert.

Oder liegt es an den nicht perfekten Trainingsplätzen? „Wenn man sich im Europacup die Teppiche vieler Gegner anschaut, trainieren wir sicher auf Plätzen, bei denen eher was passieren kann. Aber damit spreche ich nicht nur für Rapid, sondern für viele Vereine in Österreich“, vermutet Kühbauer.

Kein Rechtsaußen

Für die letzten drei Spiele (beim LASK, Derby und in der Südstadt) meint der Burgenländer: „Ich muss wieder improvisieren.“ Vor allem rechts hinten. An sich ist es ein Luxus, dass sich Rapid ohne Europacup mit Schick, Stojkovic und Auer drei Kandidaten für eine Position leistet. Doch fit ist nach dem 1:1 keiner. Im Finish verteidigte Offensivspieler Kelvin Arase vor einer Dreierkette. Das könnte gegen das LASK-Pressing heikel werden.

Die Sechser Grahovac und Ljubicic sind schon mal auf der Seite eingesprungen.

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