Das Personal könnte den Teamchef zu einer Umstellung der Grundordnung und erstmals seit acht Länderspielen und dem 2:4 in Israel im März 2019 wieder zu einer Abwehr mit drei Innenverteidigern und einem Vierer-Mittelfeld bewegen.
Warum das? Für das zuletzt angewandte 4-2-3-1 oder 4-1-4-1 fehlen Foda die Offensiv-Flügel. Dort spielte auf der linken Seite in seinen jüngsten sechs Länderspielen David Alaba. Wenn der Bayern-Star nicht da war, stellte Foda Konrad Laimer auf diese Position. Rechts offensiv war Valentino Lazaro gesetzt, im jüngsten Länderspiel in Lettland spielte links Schaub und rechts Goiginger. Alle fünf sind in Oslo nicht dabei. Dazu kommt der Ausfall von Florian Kainz. Bleibt als Alternative Karim Onisiwo, der bei sechs Länderspielen erst einmal in der Startelf stand.
Als Optionen bleiben Foda, ein bis zwei Zentrum-Spieler auf die Flügel zu stellen oder eben die Rückkehr zum 3-4-2-1, in dem Andreas Ulmer links und Stefan Lainer rechts die Seiten mit mehr Laufarbeit alleine abdecken. Dazu kommt, dass die Norweger mit zwei Stürmern zu erwarten sind, die man mit drei Innenverteidigern in Unterzahl stellen kann.
Sicher spielen wird Marcel Sabitzer. Der neue Leipzig-Kapitän hat erst vor drei Tagen betont, dass er sich selbst im Zentrum sieht. In den jüngsten Spielen unter Foda war er auch stets dort zu finden. Neben Sabitzer und hinter der Solo-Spitze, die Adrian Grbic als Debütant geben könnte, ist Xaver Schlager ebenso eine Überlegung wie Michael Gregoritsch, der bei seinen jüngsten Team-Einsätzen aber nicht immer zu überzeugen wusste.
Ob 3-4-2-1 oder doch 4-2-3-1: Österreich wird im Zentrum gegen ein 4-4-2 in Überzahl sein und sollte das Spiel deshalb auch dorthin lenken, weil man in dieser Konstellation auf den Flügeln in Unterzahl ist. Zu hohen Bällen wird man die Norweger nicht zwingen müssen, die spielen sie ohnehin gerne auf Erling Haaland (1,94 Meter) oder den zweiten Sturmtank im Kader, den 24-jährigen Alexander Sørloth (1,93). Sind Österreichs Innenverteidiger in der Luft erfolgreich, gilt es, die sogenannten zweiten Bälle zu gewinnen und die Überzahl im Zentrum zu nutzen.
Gespannt darf man sein, in welcher Zone die Österreicher verteidigen und ob sich Foda entgegen seiner Gepflogenheit zu einem Angriffspressing hinreißen lässt. Dafür spricht die Absenz von Marko Arnautovic, an dessen Stärken Österreichs Spiel oft angepasst war. Die Arbeit gegen den Ball zählt nicht unbedingt dazu. Viele Österreicher, die heute dabei sind, haben aber genau diesen überfallsartigen Stil im Blut.
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