Viel Gedränge um wenige EURO-Tickets
Viele österreichische Fußballfans planen ein paar Wochen Frankreich für ihren Sommerurlaub 2016 ein. Sie gehen davon aus, dass sich das Koller-Team für die EURO qualifiziert. Auch wenn eine Endrunde für das Team alles andere denn ein Urlaub wäre, die Tickets für den 23-Mann-Kader sind dennoch heiß begehrt.
Marcel Koller hat in den vergangenen Jahren seinen Stamm gefunden. An dem möchte er festhalten. Formschwachen Spielern hat er ebenso die Treue gehalten wie jenen, die bei ihren Vereinen kaum Spielpraxis erhielten. Bei der Präsentation des Kaders für die kommenden EM-Qualifikationsspiele gegen Moldawien (5. September in Wien) und Schweden (8. September in Stockholm) stellte Koller klar: "Damit ich überhaupt zu überlegen beginne, muss ein Spieler besser sein als einer der 23."
Punkt. Durch mögliche Verletzungen kann sich freilich immer etwas ändern.
Koller im Interview: "Ab und zu ist es wie in einer Familie"
Der Legionärs-Check vom Wochenende
Nummer 1
Im Tor gibt es keinen Zweifel. Almer ist die Nummer 1, Özcan sein Stellvertreter. Bisher war Lindner stets mit von der Partie, kommt er in Frankfurt nicht zum Zug, könnte es für Frankreich nicht reichen. Altachs Lukse drängte sich zuletzt mit starken Leistungen für eine Einberufung auf. Der 28-Jährige ist im besten Torhüter-Alter und wurde von Koller und Tormanntrainer Lindenberger mit einer Einberufung "auf Abruf" belohnt.
Verteidigung
Von den acht Verteidigern, die unter den 23 Mann zu finden sein werden, gelten sieben als Fixstarter. Einzig bei Fuchs-Stellvertreter Markus Suttner bleibt abzuwarten, wie und wie oft er in der Deutschen Bundesliga bei Ingolstadt zum Zug kommen wird. Als Alternativen stünden Salzburgs Andreas Ulmer und (nach überstandenem Muskelfaserriss) Stefan Stangl parat. KURIER-Informationen zufolge stand der Rapidler bis zu seiner Verletzung kurz vor einer Koller’schen Einberufung.
Zentrale
Hinter der Solospitze im 4-2-3-1 ist Zlatko Junuzovic gesetzt. Zum Bremer Regisseur fehlen die Alternativen. Eine winzige Chance könnte sich für U-21-Teamspieler Alessandro Schöpf ergeben, sofern der Tiroler beim 1. FC Nürnberg den nächsten Entwicklungsschritt setzen kann. Lukas Hinterseer könnte diese Position ebenfalls einnehmen oder gar die Solospitze mimen.
Flügel
Arnautovic links und Harnik rechts sollen für Wirbel sorgen. Dahinter warten Jantscher und Sabitzer auf ihre Einsätze. Weimann hatte bereits seine Chancen, richtig genützt hat der England-Legionär sie aber nicht. Ivanschitz dürfte nach seinem Wechsel in die USA deutlich weniger Chancen haben als die aufstrebenden Rapidler Kainz und Schobesberger.
Angriff
Marc Janko. An diesem Namen führt kein Weg vorbei. Ist er fit, dann hat er auch ein Leiberl. Mit wichtigen Toren hat er das Vertrauen von Koller auch gerechtfertigt. Rubin Okotie hat ihn schon zwei Mal sehr effektvoll vertreten, läuft seiner damaligen Hochform aber aktuell hinterher.
Weil Koller stets mit einem großen und robusten Mittelstürmer spielen lässt, der Bälle auch behaupten und Mitspieler einsetzen kann, ist davon auszugehen, dass er zwei dieser Typen mitnehmen wird. Der dritte Stürmer könnte alternativ ein sprintstarker wie Hosiner oder Djuricin sein. Auch Sabitzer wäre dafür geeignet.
Noch sind nicht alle Tickets vergeben. Und noch ist Österreich nicht qualifiziert.
Kommentare