Nagelsmann beim DFB-Team bringt die Bayern unter Druck
Mitte Februar hatte man sich beim FC Bayern festgelegt: Thomas Tuchel bleibt nur noch bis Saisonende im Amt. Ein neuer Trainer soll ab Sommer den deutschen Rekordmeister wieder in die Spur bringen. Wie sehr die Münchner nach dem Einzug ins Halbfinale der Champions League neben der Spur stehen und ob die Angelegenheit vielleicht zum Boomerang werden könnte, sollten die Bayern die Königsklasse gar gewinnen, darüber kann aktuell nur gestritten und spekuliert werden.
Fakt ist: Die Trainersuche läuft nicht nur auf Hochtouren, sie sollte bis Ende April auch Klarheit bringen, war zuletzt immer wieder zu entnehmen. Damit könnte es nun eng werden. Denn nachdem Xabi Alonso vor einer Woche ein Bekenntnis zu Bayer Leverkusen abgegeben hatte, sprang am Freitag auch noch Julian Nagelsmann ab. Der 36-Jährige war zuletzt als Wunschkandidat Nummer eins gehandelt worden, verlängerte nun aber seinen Vertrag als Bundestrainer beim DFB bis 2026.
Ein erfolgreicher Poker
Durchaus gefinkelt, wie Volker Struth, der Berater Nagelsmanns, dabei zuletzt den Preis seines Mandanten in die Höhe getrieben hat. Denn erst vor zwei Tagen hatte Struth Gespräche mit den Bayern öffentlich bestätigt. Der DFB, seit dem Ausrüster-Wechsel von Adidas zu Nike wirtschaftlich wieder rosiger gebettet, dürfte sein Bemühen um Nagelsmann sogleich entsprechend intensiviert haben. Das Resultat: Nagelsmann sagte den Bayern ab.
Offiziell zitiert wurde der 36-Jährige wie folgt: „Das ist eine Entscheidung des Herzens. Es ist eine große Ehre, die Nationalmannschaft trainieren und mit den besten Spielern des Landes arbeiten zu dürfen.“
Als große Freude sieht selbiges dem Vernehmen nach auch Ralf Rangnick in Österreich. Der 65-Jährige ist bis 2026 gebunden und weiß zu schätzen, was er am ÖFB hat. Eine Mannschaft, die zu seiner Spielidee passt ebenso wie ein ruhiges Arbeitsumfeld. Und obwohl KURIER-Informationen zufolge bisher keine Anfrage für den Teamchef aus München beim ÖFB eingegangen ist, könnte es um den Schwaben nun turbulenter werden.
Trainer Zeit Größte Erfolge
Otto Nerz 1926-1936 WM-Dritter 1934
Sepp Herberger 1936-1964 Weltmeister 1954
Helmut Schön 1964-1978 Europameister 1972, Weltmeister 1974
Jupp Derwall 1978-1984 Europameister 1980
Franz Beckenbauer 1984-1990 Weltmeister 1990
Berti Vogts 1990-1998 Europameister 1996
Erich Ribbeck 1998-2000
Rudi Völler 2000-2004 Vize-Weltmeister 2002
Jürgen Klinsmann 2004-2006 WM-Dritter 2006
Joachim Löw 2006-2021 Weltmeister 2014
Hansi Flick 2021-2023
Julian Nagelsmann seit 2023
Rangnick zählt zu jener Handvoll Kandidaten, mit der sich Christoph Freund und Max Eberl beschäftigen oder beschäftigt haben. Wer neben Österreichs Teamchef noch auf der Shortlist der Bayern steht, darüber kann freilich nur spekuliert werden, zumal die Bayern offiziell keinen der gehandelten Namen kommentieren.
Zidane wird von spanischen Medien ins Spiel gebracht
Roberto de Zerbi, Ballbesitz-Guru aus Italien und aktuell bei Brighton & Hove, hat jedenfalls abgewunken.
Aus Spanien kommt indes die Meldung, wonach Zinedine Zidane vor der Tür steht. Der Franzose spricht auch Spanisch und Italienisch, aber weniger gut Englisch und nicht Deutsch.
Allzu viel Zeit bleibt jedenfalls nicht. Vor allem nicht, wenn es Rangnick werden soll und der Teamchef ab Ende Mai mehrere Wochen auf die EM konzentriert ist.
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